Europa League I:Turbulente Rückkehr

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Erst wird der Anpfiff um eine Stunde verschoben, dann gehen die Kölner durch ein spektakuläres Tor in Führung - und verlieren doch 1:3.

Von dpa

Die Überraschung war greifbar, doch am Ende stand der 1. FC Köln bei seinem Comeback auf Europas Fußball-Bühne mit leeren Händen da. Nach 25-Jähriger Abstinenz verlor der Tabellenletzte der Bundesliga beim Europa-League-Titelfavoriten FC Arsenal trotz starker Leistung und verdienter Halbzeitführung mit 1:3 (1:0). Die Partie in London war aus Sicherheitsgründen mit einer Stunde Verspätung angepfiffen worden.

Der frühere Schalker Sead Kolasinac (49.), der vor der Saison vom FC Bayern umworbene Alexis Sanchez (67.), mit einem sehenswerten Zwirbelschuss () und Hector Bellerin (82.) drehten die Partie für die von Kapitän Per Mertesacker angeführten Londoner, die Weltmeister Mesut Özil und ein halbes Dutzend weiterer Stars geschont hatten. Zum ersten Kölner Europacup-Torschützen seit Frank Ordenewitz 1992 war zuvor Jhon Cordoba (10.) geworden. Der Kolumbianer traf mit einem sehenswerten Drehschuss aus 30 Metern ins verwaiste Londoner Tor.

Der verspätete Anpfiff resultierte aus chaotischen Zuständen vor dem Anpfiff: Die Polizei verweigerte zahlreichen FC-Fans mit Karten für neutrale Blöcke den Einlass, 30 bis 50 Anhänger versuchten einen Blocksturm, drei wurden vorübergehend festgenommen. Am Ende waren statt der offiziell 2900 doch etwa 8000 Kölner Fans im Stadion. Bis zu 15 000 Kölner waren nach London gereist und hatten in Englands Hauptstadt tagsüber für eine prächtige und friedliche Stimmung gesorgt. So war die FC-Fangemeinde unter den 59 359 Zuschauern lautstark zu hören, auch berauscht vom lange Zeit guten Spiel ihrer Mannschaft.

Trainer Peter Stöger wäre noch zufriedener gewesen, wäre da nicht die Verletzung von Nationalspieler Jonas Hector, 27. Er musste nach einem Tackling von Ospina humpelnd vom Platz und droht dem FC zu fehlen. Die Wende kam mit der Pause und dem Wechsel von Arséne Wenger, der Sead Kolasinac ins Spiel brachte.

© SZ vom 15.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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