Euro 2024:Ohne Gladbach, mit Frankfurt

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Der Deutsche Fußball-Bund kürt die zehn Stadien, die sich für die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft 2024 beworben haben. Zu den Verlierern gehören auch Nürnberg, Bremen und Hannover.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die zehn Stadien ausgewählt, mit denen er sich für die Fußball-Europameisterschaft 2024 bewerben will: Berlin, München, Düsseldorf, Stuttgart, Köln, Hamburg, Leipzig, Dortmund, Gelsenkirchen und Frankfurt am Main erhielten den Zuschlag. Die großen Verlierer sind Mönchengladbach, Nürnberg, Bremen und Hannover.

"Alle Stadien waren EM-tauglich, keine Arena ist durchgefallen", versicherte DFB-Präsident Reinhard Grindel am Freitag. Die Empfehlung des Bewerbungskomitees, das alle Kandidaten "in einem detaillierten, transparenten und beispielhaften Verfahren" geprüft habe, sei eins zu eins übernommen worden. Die EM-Vergabe, bei der Deutschland nur mit der Türkei konkurriert, findet im September kommenden Jahres statt.

"Ich bin nicht sauer, sondern stinksauer", sagte Rainer Bonhof

Das Verlierer-Quartett reagierte mit großer Enttäuschung auf die Entscheidung des Verbands. In Mönchengladbach kochten die Emotionen besonders hoch. "Ich bin kurz davor, dass mein Hals platzt. Ich bin nicht sauer, sondern stinksauer", sagte Borussia Mönchengladbachs Vizepräsident Rainer Bonhof: "Ich bin wirklich davon ausgegangen, dass Borussia die Dinge nach all den Jahren so ausgestaltet hat, dass wir den Zuschlag kriegen. Jetzt sind wir irgendwo gelandet. Das ist für mich unverständlich." Im Westen gab der DFB Düsseldorf, Köln, Gelsenkirchen und Dortmund den Vorzug. Gladbach belegte im Ranking nur den 13. Platz; wegen der Festlegung auf vier "Zonen" in Deutschland (aus jeder durften maximal vier Bewerber ausgewählt werden) hätte die Stadt am Niederrhein besser als Gelsenkirchen auf Platz neun abschneiden müssen.

Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel wertete die Entscheidung des DFB "nicht als Votum gegen Nürnberg, sondern als eine Regionalauswahl, die eine größtmögliche Verteilung der Spielorte in der Bundesrepublik ermöglicht". Im Süden erhielten München und Stuttgart den Zuschlag. Erleichterung herrschte beim Wackelkandidaten Frankfurt; die Stadt, in der der DFB residiert, schaffte es gerade noch in die Top Ten des Rankings, bei dem 103 Kriterien bewertet wurden. "Frankfurt hätte eine bessere Bewerbung abgeben können", sagte Generalsekretär Friedrich Curtius. Der DFB stellte klar, dass er in den gescheiterten Orten keine "Länderspiele oder sonstige Kompensationen" plane.

© SZ vom 16.09.2017 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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