England gegen Ecuador:Beckham schießt England weiter

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Dank eines Freistoßtors vom Kapitän dürfen die Engländer weiter vom Titel träumen. Sonst hatte die Partie gegen Ecuador allerdings nicht viel zu bieten.

Dank David Beckham steht das Fußball-Mutterland England bei der WM in Deutschland im Viertelfinale und darf trotz einer erneut schwachen Leistung weiter vom ersten Titel seit 40 Jahren träumen.

Der 31 Jahre alte Kapitän, der sich während der zweiten Halbzeit mehrfach übergeben musste, sorgte mit einem sehenswerten Freistoß aus rund 22 Metern für das glückliche 1:0 (0:0) der Three Lions gegen Außenseiter Ecuador.

Der Weltmeister von 1966 qualifizierte sich damit zum siebten Mal bei einer WM für die Runde der letzten Acht. Für Ecuador war bereits der Einzug ins Achtelfinale der größte Erfolg in seiner noch jungen WM-Historie.

Vor 52.000 Zuschauern im erneut ausverkauften Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion knüpften die Engländer nahtlos an die über weite Strecken ideenlosen Auftritte der Gruppenphase an. Auch die von vielen Experten geforderte Umstellung von einem 4-4-2-System auf ein 4-1-4-1 brachte zunächst nicht die erhoffte Wende im erneut uninspirierten Offensivspiel der Eriksson-Elf.

Owen Hargreaves vom deutschen Rekordmeister Bayern München noch einer der wenigen Lichtblicke im Team England.

Allerdings nutzten auch die Südamerikaner, die im Vergleich zur 0:3-Niederlage gegen Deutschland wieder auf ihre Topformation mit dem gefährlichen Stürmerduo Agustin Delgado und Carlos Tenorio setzten, die sich bietenden Räume zu selten.

Die größte Chance für die "Tri" vor der Pause hatte Carlos Tenorio, der nach einem kapitalen Fehler von Englands Abwehrchef John Terry frei vor Keeper Tim Robinson auftauchte und nur die Latte traf (11.). Ashley Cole hatte den Schuss in letzter Sekunde noch die entscheidende Richtungsänderung gegeben.

Chancen nur durch Standardsituationen

England versuchte bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius trotz der Verzichts auf den 2,04 m langen "Sturmturms" Peter Crouch und der Variante mit Wayne Rooney als einziger Spitze sein Glück mit langen Bällen über Beckham.

Möglichkeiten ergaben sich allerdings erneut alleine durch einige wenige Standardsituationen.

So setzte Beckham einen 25-Meter-Freistoß aus halblinker Position knapp neben den linken Torpfosten (35.). Die deutschen Fans im Stuttgarter WM-Stadion skandierten auf Grund der Torflaute in der ersten Hälfte bereits zur Pause den Namen von Nationalspieler Lukas Podolski.

Nach dem Seitenwechsel kam England zunächst mit mehr Schwung aus der Kabine und versuchte insbesondere sein Flügelspiel zu forcieren.

Allerdings war im Strafraum der Ecuadorianer für die Insel-Kicker zumeist Endstation. Vor allem Ausnahmestürmer Wayne Rooney stieß in seinem zweiten Spiel bei der WM in Deutschland von Anfang an immer wieder an seine Grenzen.

Dann jedoch sorgte Beckham mit seinem 17. Tor im 93. Länderspiel für grenzenlosen Jubel bei seiner Frau Victoria und rund 35.000 Engländern im Gottlieb-Daimler-Stadion. Nicht lange danach begann Beckham sich erstmals zu übergeben, in der 87. Minute wurde er völlig erschöpft ausgewechselt.

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