Eisschnelllauf:Monotonie des Muskelspiels

Nein, Eleganz reicht nicht. Auch wenn sich die Sportler mit beeindruckend hoher Geschwindigkeit auf zwei messerscharfen Kufen über spiegelglattes Eis bewegen - Langeweile ist angesagt, selbst für Latex-Fetischisten.

Markus C. Schulte v. Drach

Mit "Krummbuckel" und den immer gleichen monotonen Bewegungen, weit ausholenden Armen und voreinander gestellten Füßen gleiten die Eisschnellläufer über die Laufspuren.

Genauso Sabine Völker. Aber reicht uns das? (Foto: Foto: dpa)

Nur zwei Läufer treten gleichzeitig an - von gegeneinander kann eigentlich keine Rede sein.

Brav wird Innen- und Außenbahn regelmäßig gewechselt, damit niemand einen Vorteil daraus schlagen kann, vorn zu liegen.

Klar, es gibt inzwischen auch das Mannschaftsrennen mit jeweils drei Teammitgliedern als olympische Disziplin.

Aber auch hier dient das Mehr an Läufern nur dazu, die Geschwindigkeit durch Windschatten-Spendung zu erhöhen.

Das bedeutet konsequente Chancengleichheit. Aber das ist nicht mehr nur fair, das ist politisch korrekt. Und langweilig. Sehr langweilig. Zu langweilig, um es sich im Fernsehen anzuschauen.

Vielleicht findet ja der eine oder andere Latex-Fetischist das Spiel der Muskeln unter den hautengen Einteilern erotisch.

Aber selbst wenn die Teilnehmer im Negligé, String-Tanga oder Netzhemd antreten würden, wäre der Reiz nach den ersten Minuten vorbei. Es tut sich einfach zu wenig, als das sich das Zuschauen lohnt.

Wegschalten, Umschalten, Ausschalten.

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