Eishockey-WM:Mimimalziel erreicht

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Dank Jochen Hecht hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft den Weg in die Zwischenrunde bei der Weltmeisterschaft in Tschechien bewältigt. Zwei Tage nach dem 4:2 über Kasachstan gelang gegen Lettland zwar nur ein 1:1, das Weiterkommen und der damit verbundene Klassenverbleib sind aber gesichert.

NHL-Profi Hecht sorgte in der 26. Minute mit seinem zweiten WM-Tor für den Ausgleich nach dem Rückstand durch Sergejs Zoltoks (10.), Schlussmann Olaf Kölzig rettete am Ende den Punktgewinn.

Bundestrainer Hans Zach hatte angesichts der schwierigen Konstellation in der Gruppe seine Mannschaft zunächst nicht in der Zwischenrunde gewähnt und Gratulationen abgewehrt. Sein Team lobte er indes: "Hut ab vor dieser Mannschaft. Es ist eher ein gewonnener als ein verlorener Punkt. Auch mit Blick auf die Zwischenrunde." Zach sah einen deutlichen Formanstieg: "Es war eine Steigerung zum ersten Spiel, weil es eine kontinuierliche Leistung über 60 Minuten war."

Souveräne Tschechen

Gastgeber Tschechien zeigte gegen Kasachstan ein furioses erstes Drittel und übernahm mit dem 7:0 (5:0, 0:0, 2:0)-Sieg die Tabellenspitze der Gruppe A. Martin Rucinsky aus Vancouver steuerte drei Tore bei. Der Mitfavorit um Superstar Jaromir Jagr ist am Mittwoch (20.15 Uhr/DSF) letzter deutscher Vorrundengegner, in der Zwischenrunde warten neben den schon qualifizierten Österreichern höchstwahrscheinlich Titelverteidiger Kanada und die Schweiz. In der Gruppe B in Ostrau gelang Finnland mit 5:1 (2:1, 1:0, 2:0) über die Ukraine der zweite Erfolg und das Weiterkommen.

Nach den Ausfällen von Verteidiger Heiko Smazal und Boris Blank bot Zach nur drei Verteidigungsreihen auf. Blank hatte sich am Sonntag im Training an der linken Hand verletzt, erlitt aber nicht die am Montag zunächst befürchtete Fraktur und bleibt vorläufig in Prag.

Der Angreifer aus Köln laboriert an einer starken Prellung und einer Stauchung im linken Handgelenk. Er wollte sogar spielen, obwohl er nicht richtig schießen konnte. Das lehnte Zach jedoch ab. Der Trainer will Blank voraussichtlich gegen Tschechien bringen. Dann wird auch der Krefelder Robert Müller für Kölzig im Tor stehen.

Die deutsche Mannschaft besaß gegen die Letten zwar ihre Chancen, das technisch feinere Eishockey spielten jedoch die Balten, die bei den ersten beiden WM-Vergleichen 1997 und 1998 Kantersiege gefeiert hatten, vor zwei Jahren in Schweden aber in letzter Minute mit 2:3 unterlegen waren.

Zoltoks nutzte die erste deutsche Strafzeit gegen Jochen Molling und fälschte einen Schuss von Olegs Sorokins ins Netz ab.

NHL-Routinier Kölzig, der zum besten deutschen Spieler gewählt wurde, verhinderte gegen den frei vor ihm auftauchenden Juris Ozols sogar das 0:2 (18.). Mit eigenen Strafzeiten verhalfen die Letten der deutschen Mannschaft aber zurück ins Spiel. Der Ausgleich fiel bei einer 5:3-Überzahl: Als Lettlands 37 Jahre altes Torhüter-Idol Arturs Irbe einen Schuss von Jan Benda abprallen ließ, passte Tobias Abstreiter quer zu Hecht, der nur noch einschieben musste.

Insgesamt machten die Deutschen aber zu wenig aus ihrem Powerplay. Nach dem schwächeren zweiten Drittel riskierten die Letten am Ende noch einmal mehr, um nach dem 1:3 zum Auftakt gegen Tschechien ihrerseits dem Gang in die Abstiegsrunde zu entgehen. Kölzig behielt aber stets die Übersicht und ließ auch in der Schlussphase in Unterzahl keinen weiteren Gegentreffer mehr zu.

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