Eishockey-WM:Deutsches Team verpasst knapp die Sensation

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Das junge Team von Bundestrainer Uwe Krupp verlor zwar sein Auftaktspiel bei der WM in Russland 2:3 (1:1, 1:1, 0:1) gegen Kanada, hielt gegen den Rekordweltmeister aber bis acht Minuten vor Schluss ein Unentschieden.

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat bei ihrer Rückkehr in die Weltelite nur knapp eine Überraschung verpasst. Das junge Team von Bundestrainer Uwe Krupp verlor zwar sein Auftaktspiel bei der WM in Russland 2:3 (1:1, 1:1, 0:1) gegen Kanada, hielt gegen den Rekordweltmeister aber bis acht Minuten vor Schluss ein Unentschieden. Zwölf Monate nach dem Wiederaufstieg bestand die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) mit 14 WM-Neulingen und einem Altersdurchschnitt von 24,9 Jahren somit ihre erste Reifeprüfung.

Deutsches Team verpasst knapp die Sensation. (Foto: Foto: dpa)

"Das war ein sehr guter Start in das Turnier. Wir haben gezeigt, dass wir läuferisch mithalten können und auch spielerisch nicht so weit weg sind", stellte Krupp zufrieden fest: "Aber wir haben leider nichts auf dem Punktekonto. Es hat ein wenig das Glück gefehlt." Weniger erfreulich waren allerdings zwei Verletzungen: Der Ingolstädter Yannic Seidenberg erlitt eine leichte Gehirnerschütterung, der Düsseldorfer Alexander Sulzer eine schwere Bänderdehnung im linken Sprunggelenk.

Vor 4300 Zuschauern in Mytischtschi erzielten der Mannheimer Christoph Ullmann (10.) und der Düsseldorfer Robert Dietrich (22.) die Tore für den B-Weltmeister, der bislang nur bei der WM 1996 in Österreich gegen die Profis aus dem Eishockey-Mutterland gewann. Jamal Mayers von den St. Louis Blues (18., 52.) und Jungstar Eric Staal von den Carolina Hurricanes (21.) schossen den 36. kanadischen Sieg im 38. WM-Vergleich heraus. Der entscheidende Treffer durch Mayers fiel nach einem Fehler von Torhüter Dimitrij Kotschnew, der hinter dem Kasten den Puck verlor.

"Ich habe die Scheibe hinter dem Tor gestoppt, dann aber zu spät gesehen, dass mein Verteidiger ohne Schläger war. Dann hat der Kanadier mir den Puck weggenommen", beschrieb Kotschnew die Szene, bei der Dietrich seinen Schläger verloren hatte. Jason Chimera spielte den Puck zu Mayers, der ins leere Tor traf.

Auf die junge deutsche Mannschaft wartet am Montag (14.15 Uhr MESZ/live im ZDF) gleich der nächste hochkarätige Gegner. Ex-Weltmeister Slowakei tritt allerdings nur mit sechs NHL-Profis an. Gutes Omen: In dieser Saison gewann die DEB-Auswahl bereits zweimal gegen den Titelträger von 2002, dem jedoch die besten Spieler fehlten (3:1 und 3:2). Das entscheidende Spiel um den Einzug in die Zwischenrunde und den damit verbundenen, vorzeitigen Klassenerhalt steigt am Mittwoch (14.15 Uhr MESZ/live im ZDF) gegen Norwegen.

Die Kanadier hatten gegen Deutschland die erwarteten Anlaufschwierigkeiten. Zudem mussten sie gleich zu Beginn in Unterzahl spielen, nachdem Shea Weber Seidenberg mit einem Check gegen den Kopf niedergestreckt hatte. Die fünfminütige Überzahl konnte die DEB-Auswahl allerdings nicht nutzen, doch wenig später überwand der Mannheimer Ullmann nach einem Zuspiel des Berliners Sven Felski NHL-Torwart Dwayne Roloson. Auch danach war den Kanadiern die fehlende Vorbereitung deutlich anzumerken.

Erst kurz vor Ende des ersten Drittels kam der Favorit zum Ausgleich. Mayers nutzte eine Unaufmerksamkeit der deutschen Abwehr. Nach 53 Sekunden im zweiten Drittel schien das Spiel den erwarteten Gang zu nehmen nach Eric Staals Führung für die "Ahornblätter".

Doch Roloson verhalf dem DEB-Team zum Ausgleich. Der Torhüter der Edmonton Oilers ließ Dietrichs Schlenzer aus der neutralen Zone passieren. Felski hatte in der 32. Minute in Überzahl die Chance zur erneuten deutschen Führung, doch er scheiterte an Roloson. Auch 59 Sekunden im 5:3-Powerplay gelang nicht das durchaus mögliche 3:2. Im Schlussabschnitt hatte Petr Fical gar den Siegtreffer auf dem Schläger (49.).

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