Eishockey-WM:DEB-Team abgestiegen

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Die erhoffte Schützenhilfe aus dem Nachbarland ist ausgeblieben: Die deutliche Niederlage Österreichs gegen Slowenien besiegelt den Abstieg der deutschen Eishockey-Auswahl.

Ein Torjäger aus der Deutschen Eishockey-Liga hat den bitteren Gang der deutschen Nationalmannschaft in die Zweitklassigkeit besiegelt und Slowenien gerettet. Mit drei Toren verhalf Ivo Jan von den Krefeld Pinguinen dem Neuling zum 6:2 (0:1,3:0, 3:1) über Österreich und schoss den zum Klassenverbleib nötigen Sieg fast im Alleingang heraus.

Damit konnten die Gastgeber am Mittwoch in Innsbruck keine Schützenhilfe leisten. Schon ein Unentschieden hätte die deutsche Auswahl vor dem fünften Abstieg nach 1964, 1968, 1973 und 1998 bewahrt.

Gastgeber Österreich begleitet das DEB-Team und stürzte wie schon bei der letzten Heim-WM 1996 ebenfalls aus der internationalen Elite ab. Die Hausherren hätten sich selbst allerdings nur bei einem Erfolg mit mindestens acht Toren Differenz noch retten können.

Auf zur B-WM

Die deutsche Mannschaft hatte die Rettung aus eigener Kraft am Dienstag mit 2:3 kläglich gegen Dänemark vergeben, das wie Slowenien für die nächste WM 2006 in Riga qualifiziert ist. Den Slowenen schadete am Ende auch nicht ein 0:7 gegen die USA, ein 0:8 gegen Titelverteidiger Kanada und das 1:9 gegen die enttäuschende deutsche Mannschaft, weil in der Abstiegsrunde mit 4:3 über Dänemark ein zweiter Sieg gelungen war.

Mögliche deutsche Gegner bei der B-WM, bei der die Sieger aus zwei Sechser-Gruppen wieder aufsteigen, sind Polen, Ungarn, Frankreich, Japan, Großbritannien, die Niederlande, Estland, Litauen, Kroatien - und als Sensations-Aufsteiger aus der C-Gruppe Israel.

Den Österreichern braucht die deutsche Mannschaft des unter Druck stehenden Bundestrainers Greg Poss indes keinen Vorwurf zu machen. Die Hausherren waren um einen ehrenvollen Abschied bemüht und gingen durch Roland Kaspitz (5.) sogar in Führung. Doch der bei den Krefeld Pinguinen spielende Ivo Jan (26./46./50.), Marcel Rodman (35.), Tomaz Razingar (37.) und Damjan Dervaric (52.) sorgten für die Wende. Der frühere Düsseldorfer Gerhard Unterluggauer (42.) traf zum 2:3.

Vor etwa 1500 Zuschauern in der 7000 Fans fassenden Olympia-Eishalle war den Slowenen in einer Partie mit vielen Fehlern, aber auch viele Torszenen die Nervosität deutlich anzumerken. Als Kaspitz den Puck nach gut vier Minuten mit der Rückhand ins Tor schaufelte, wuchs der Druck auf den Neuling noch mehr. Den schnellen Ausgleich verpassten die Slowenen gleich danach, als die Österreicher während einer Strafzeit vor dem eigenen Tor zeitweise völlig den Überblick verloren. Andererseits gab es auch Chancen zum 2:0.

Doch mit vielen Strafzeiten schwächten sich die Gastgeber immer wieder. Der zuletzt auch noch beim österreichischen Meister in Wien engagierte Jan schob in Überzahl einen Querpass zum verdienten Ausgleich ein. Als Kontrec einen abgefälschten Schuss zur ersten Führung der Slowenen ins Netz verlängerte, kannte der Jubel keine Grenzen. Sloweniens Keeper Gaber Glavic machte es noch einmal spannend, als er einen Schlagschuss von Unterluggauer ins Tor trudeln ließ, doch dann war erneut Jan zur Stelle.

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