Ignorieren muss man das, die wollen sich doch nur wichtig machen", meint Ottmar Hitzfeld und klingt dabei, als verzweifle er an der Schlechtheit der Menschheit.
Zwar, da hat er recht, ist die Sache mies genug, als dass man sie ignorieren möchte, aber leider nicht so nichtig, dass sie sich einfach totschweigen ließe.
Es handelt sich nämlich eindeutig um ein unmoralisches Angebot, mindestens so unsittlich wie im gleichnamigen Film von Adrian Lyne mit Robert Redford und Demi Moore. Darin bietet ein steinreicher Millionär (Redford) einem jungen Ehepaar eine Million Dollar, wenn er mit der Frau (Moore) eine Nacht verbringen darf.
Die Abmachung
Beim FC Bayern verhält es sich folgendermaßen: Der Moderator einer Berliner Boulevardradios bietet demjenigen Bayern-Profi eine Million Euro Prämie, der im Spiel bei Hertha BSC am Samstag im Berliner Olympiastadion "ein eindeutig absichtliches und spielentscheidendes Eigentor schießt".
Über die Folgen dieses Reklamecoups sind die Bayern nun tief beunruhigt, dort fragt man sich: "Was ist, wenn dem Sammy Kuffour tatsächlich ein Eigentor unterläuft?"
Vorbeugend hat man sich schon mit den Teilnahmebedingungen des seltsamen Preisausschreibens beschäftigt und im Kleingedruckten erfahren: "Der Bewerber (aus der Lizenzspielermannschaft des FC Bayern) gibt lediglich ein Angebot auf Abschluss eines Vertrages ab... eine Verpflichtung seitens 104.6 RTL zum Abschluss eines Vertrages besteht nicht."
Woraus sich eindeutig ergibt, dass die Berliner Aktion sogar noch übler ist als Robert Redfords Offerte - denn der hat wenigstens bezahlt für die Nacht mit Demi Moore.