Düsseldorf gewinnt 2:0:Jubel über den Buhmann

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Seid umarmt: Kaan Ayhan lässt sich für das erste seiner beiden Tore gegen Freiburg feiern. (Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Der Defensivspieler Kaan Ayhan erlebte bei der Fortuna unangenehme Zeiten und landete zuletzt sogar auf der Ersatzbank. Doch gegen Freiburg erzielt der ehemalige Schalker beide Tore.

Erst verletzt, dann krank, dann außen vor - und nun der Held für einen Samstag: Nach einer persönlichen Leidenszeit feierte Fortuna Düsseldorfs Abwehrchef Kaan Ayhan am Samstag ein eindrucksvolles Comeback. Zum ersten Mal seit sechs Wochen kam der 24-Jährige bei Fortuna Düsseldorf zum Einsatz - und prompt erzielte er beim wichtigen 2:0 (0:0) gegen den SC Freiburg beide Tore (55./79.). "Im einen Spiel ist man der Buhmann, im nächsten der Matchwinner. So schnell geht es im Fußball", sagte der türkische Nationalspieler und ergänzte schmunzelnd: "Um als Verteidiger einen Doppelpack machen, muss schon viel zusammenkommen. Ich zocke relativ oft Fifa. Da stelle ich mich immer in den Sturm. Vielleicht bringt das was."

Ein schöner Tag sei es schon gewesen, als er von seiner Rückkehr in die Startelf erfahren habe. "Aber so habe ich mir das nicht einmal erträumt", sagte der frühere Schalker: "Ich wollte über einfachen Fußball meinen Job erledigen. Dass am Ende Doppelpack Ayhan auf der Anzeigetafel steht, tut aber gut für die Seele."

Denn nach drei Niederlagen mit 1:13 Toren war Ayhan von Trainer Friedhelm Funkel als zwischenzeitlicher Schwachpunkt ausgemacht und ausgerechnet an seinem 24. Geburtstag gegen Hertha BSC auf die Bank gesetzt worden. Nachdem sein Team 4:1 gewonnen hatte, fiel Ayhan aus und saß nach der Genesung weiter auf der Bank. Am Samstag sah Funkel die Bedenkzeit für beendet an.

Sein erstes Bundesliga-Tor erzielte er ebenfalls gegen Freiburg

Er habe Ayhan zurück ins Team beordert, "weil er der bessere Fußballer ist" als Stellvertreter Robin Bormuth, sagte Funkel. Ayhan meinte, es seien zuletzt "eben komische Umstände gewesen. Zunächst war es abgesprochen, dass ich für ein Spiel eine Pause bekomme. Dann war ich verletzt, dann wurde ich krank, dann sagte der Trainer, die Innenverteidigung habe es gut gemacht." Dafür habe er Verständnis gehabt: "Ich habe nicht das Recht zu sagen, ich sehe es anders. Heute hat sich der Trainer für mich entschieden und wurde belohnt. Ich kann aber nicht versprechen, dass ich jetzt immer einen Doppelpack mache."

Für Ayhan war es im 43. Bundesliga-Spiel der zweite und dritte Treffer. Den ersten hatte er 2014 für den FC Schalke 04 ebenfalls gegen Freiburg erzielt. Auch das kommentierte Ayhan ironisch und sagte: "Ich habe ja schon so ein bisschen die Befürchtung, dass ich immer nur noch gegen Freiburg treffe."

Durch den dritten Saisonsieg verbesserte sich die Fortuna, bei der am Montag der neue Sportdirektor Lutz Pfannenstiel seinen Dienst antritt, mit zwölf Punkten auf Rang 16. Die Freiburger verpassten mit 17 Punkten die große Chance, sich merklich von den Abstiegsplätzen abzusetzen.

Christian Streich (seit 2011 im Amt) verlor damit das Duell des dienstältesten Trainers der Liga gegen den ältesten Funkel, 65. Und übte dann bemerkenswerte Selbstkritik. "Die Mannschaft war schwach. Und ich war es wohl auch. Sonst spielt eine Mannschaft nicht so", sagte der 53-Jährige: "Ich weiß nicht, warum wir so unsicher waren. Es hat vor der Pause angefangen und danach nicht aufgehört mit den Missverständnissen."

© SZ vom 16.12.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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