Doping:Wieder die Gewichtheber

Lesezeit: 1 min

Bei den von fünf neuen Dopingfällen überschatteten Wettkämpfen der Gewichtheber haben Ingo Steinhöfel aus Chemnitz und Rene Hoch aus Berlin für einen enttäuschenden Auftakt aus deutscher Sicht gesorgt.

Steinhöfel kam bei seinem fünften Olympia-Start in der Gewichtsklasse bis 77 Kilogramm in der B-Gruppe über den vierten Platz nicht hinaus.

Der Olympia-Zweite von 1988 brachte nur zwei gültige Versuche im Zweikampf zur Hochstrecke (335 Kilo/Reißen 150/Stoßen 185). Hoch belegte bei seinem Olympia-Debüt mit 312,5 Kilo (142,5/170) den zehnten Platz. In der A-Gruppe traten am Abend noch zwölf Athleten an (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht beendet).

"Ich wollte wenigstens zehn Kilogramm mehr machen. Doch durch das Gewichtmachen von über vier Kilogramm habe ich mich total schlapp gefühlt", sagte Steinhöfel. Trotz seiner schwachen Leistung schrieb der 37-Jährige olympische Geschichte: Als erster deutscher Gewichtheber nahm er fünf Mal an den Spielen teil. Nach dem Silber von 1988 belegte er in Barcelona Rang fünf, in Atlanta wurde er Sechster und in Sydney Siebter.

Die Namen der fünf Dopingsünder

Nur der Ungar Imre Földi, Olympiasieger im Bantamgewicht von 1972, brachte es zwischen 1960 und 1976 ebenfalls noch auf fünf Olympia-Teilnahmen. Vor dem Wettkampf hatte der Gewichtheber-Weltverband (IWF) fünf weitere Doping-Fälle bekannt gemacht. Bei den positiv getesteten Athleten handelt es sich um Zoltan Kecskes (Ungarn), Viktor Chislean (Moldawien), Pratima Kumari Na (Indien), Sahbaz Sule (Türkei) und Wafa Ammouri (Marokko).

Bereits am Montag war die Olympia-Vierte Aye Khine Nan aus Myanmar wegen des Missbrauchs eines anabolen Steroids disqualifiziert und von den Spielen ausgeschlossen worden.

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge, zeigte sich darüber erfreut: "Das IOC lobt die Entschlossenheit des Gewichtheberverbandes in seinem Kampf gegen Doping durch das systematische Testen seiner Athleten." Bereits bei den Spielen 2000 in Sydney hatte das Gewichtheben für Negativschlagzeilen gesorgt. Die fünf neuen Vergehen wurden alle durch Kontrollen ermittelt, die nach der Anreise in Athen, aber vor den Wettkämpfen vorgenommen wurden.

Ammouri und Na sollten am Mittwoch im Wettbewerb bis 63 Kilo starten, Kecskes musste seinen Auftritt in der Klasse bis 69 Kilo absagen. Sule wollte am Freitag in der Kategorie bis 75 Kilo antreten, Chislean hatte bereits am Samstag den Wettbewerb bis 56 Kilo verpasst.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: