Doping in der Leichtathletik:Dubiose Werte

Neue Unruhe in der Leichtathletik: Nachdem ein ARD-Film über massiven Dopingverdacht in Stadionwettbewerben berichtet hatte, stehen nun auch diverse Marathons der vergangenen Jahre im Fokus.

Neue Dopingvorwürfe gegen die internationale Leichtathletik: Laut Recherchen der ARD und Sunday Times soll "etwa jede vierte Medaille" bei den großen Stadtmarathons in London, Boston, New York, Chicago und Berlin der Jahre 2001 bis 2012 von Läufern mit dopingverdächtigen Werten gewonnen worden sein. Beim London Marathon sollen sieben der vergangenen 24 Sieger verdächtige Blutwerte aufweisen. Namen nannten die Redakteure nicht. Nick Bitel, Chef des Marathons in London, sagte der BBC, der Weltverband IAAF habe es versäumt, im Anti-Doping-Kampf "effektiv zu handeln". In der vergangenen Woche hatten die australischen Doping-Experten Michael Ashenden und Robin Parisotto in einer ARD-Dokumentation 12 000 Blutwerten ausgewertet. Jede dritte Medaille bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen in Ausdauerdisziplinen zwischen 2001 und 2012 wurde demnach von Athleten gewonnen, die Blutdoping betrieben haben könnten. Der Weltverband teilte am Samstag mit, die Stellungnahmen der Experten enthalte "völlig falsche Behauptungen". Den beiden Wissenschaftlern fehle der Einblick in das Testprogramm.

Unterdessen veröffentlichten acht britische Athleten am Wochenende ihre Blutwerte, die laut Sunday Times aus der IAAF-Datenbank stammen.

© SZ vom 10.08.2015 / Sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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