Dirk Nowitzki:Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Mentor

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Die Staatsanwaltschaft Hof hat gegen den Entdecker von Basketball-Star Dirk Nowitzki, Holger Geschwindner, Anklage erhoben.

Dem Mentor des NBA-Stars wird Steuerhinterziehung vorgeworfen, teilte der Leiter der Staatsanwaltschaft Hof, Gerhard Schmitt, am Mittwoch mit. Über die Höhe der angeblich hinterzogenen Steuern wollte er unter Verweis auf das Steuergeheimnis aber keine Angaben machen. Geschwindner hatte im vergangenen Jahr mehr als einen Monat lang in Untersuchungshaft gesessen.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Sommer 2005 erklärt, Geschwindner habe an Nowitzkis Erfolg in den USA partizipiert, die Einnahmen aber nicht versteuert. Der Anwalt Geschwindners, Dieter Hoffmann, hatte damals allerdings erklärt, es sei nicht um einen Millionenbetrag, sondern nur um 300 000 Euro gegangen. "Und auch da handelt es sich unserer Auffassung nach nicht um Geld, das Holger Geschwindner zu versteuern gehabt hätte", sagte Hoffmann damals.

Nowitzkis großer Förderer

Das Verfahren soll laut Schmitt vor dem Steuerschöffengericht in Hof verhandelt werden. Geschwindner saß im vergangenen Jahr vom 19. Juli bis 24. August wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft. Nowitzki hatte deshalb seine EM-Teilnahme in Frage gestellt.

Der heute 60-jährige Geschwindner spielte mehr als 150 Mal in der deutschen Basketball-Nationalmannschaft. Er wurde vier Mal deutscher Meister und war 1972 Kapitän der deutschen Olympia-Mannschaft. 1995 wurde Geschwindner in Würzburg auf Dirk Nowitzki aufmerksam und förderte ihn.

Nowitzki scheint die Anklage nur wenig zu belasten: Im Rennen um den ersten Platz der Western Conference in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA bleibt er mit seinen Dallas Mavericks den San Antonio Spurs auf den Fersen. Die Texaner besiegten am Dienstag (Ortszeit) die Sacramento Kings mit 127:101 und feierten damit nach ihrer Minikrise von drei Niederlagen den zweiten Sieg in Serie. Allerdings gewannen auch die Spurs (58 Siege/16 Niederlagen) ihre Partie bei den Utah Jazz mit 95:86 und haben damit weiter zwei Siege mehr auf dem Konto als die Mavericks (56/19).

Nets bleiben Mannschaft der Stunde

Den Grundstein für den Erfolg legte Dallas in der Offensive. 127 Punkte und eine Trefferquote von 61,3 Prozent bedeuteten ausgerechnet gegen die defensivstarken Kings die beste Offensivleistung in der laufenden Saison. Nowitzki war mit 29 Punkten erneut erfolgreichster Werfer seiner Mannschaft. Zudem steuerte der Würzburger sieben Rebounds zum 56. Saisonsieg bei. Neben dem 27-Jährigen waren Josh Howard (23 Zähler) und Jason Terry (18) die besten Werfer bei den Mavericks. Topscorer der Partei war allerdings Sacramentos Bonzi Wells mit 30 Punkten. "Wir waren heute sehr aggressiv. Zudem ist die Rückkehr von Josh Howard sehr wichtig für uns", sagte Nowitzki nach der Begegnung.

Mannschaft der Stunde in der NBA bleiben die New Jersey Nets. Gegen Atlanta gewannen die Nets mit 96:94 und feierten den 13. Sieg in Serie. Damit stellte New Jersey die bislang längste Erfolgsserie der Saison von den Dallas Mavericks ein. Zudem sicherten sich die Nets, bei denen Vince Carter mit 27 Punkten bester Werfer war, zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren den Titel in der Atlantic Division. New Jersey profitierte dabei auch von der 91:124-Niederlage der Philadelphia 76ers bei den Cleveland Caveliers, für die LeBron Jones 37 Punkte warf. Erfolgreichste Mannschaft der NBA bleiben die Detroit Pistons, die beim 101:93-Erfolg gegen New Orleans ihren 60. Saisonsieg feierten.

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