Die Sonntagsspiele:Getrennte Wege

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Ein Tor reichte aus, um das mit Spannung erwartete Derby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund zu entscheiden. Während der Sieger mit dem Tabellenführer gleichzog, stürzt der Verlierer noch tiefer in die Krise. Unterdessen erarbeitete sich der 1. FC Kaiserslautern im Rheinland-Pfalz-Derby fünf zusätzliche Urlaubstage.

Schalke 04 ist endgültig zum Meisterschafts-Mitfavoriten aufgestiegen. Durch den 1:0 (1:0)-Erfolg im mit Spannung erwarteten 124. Revierderby bei Borussia Dortmund zogen die "Knappen" mit Tabellenführer FC Bayern München gleich und stießen den kriselnden Erzrivalen noch tiefer in den Abstiegskampf.

Vor 83 000 Zuschauern im ausverkauften Westfalenstadion schoss Ailton (17.) das Tor des Tages für die Mannschaft von Ralf Rangnick, der im zehnten Punktspiel seinen neunten Sieg einfuhr. Dagegen blieb der BVB auch im zwölften Liga-Duell in Serie gegen den Angstgegner sieglos.

In dem mit großem Einsatz geführten Prestige-Duell dominierten die "Königsblauen" eine Stunde gegen den lange zu statisch und mit hoher Fehlerquote agierenden, verunsicherten BVB. Nachdem Ailton in der 6. Minute noch freistehend an Keeper Roman Weidenfeller gescheitert war, machte er es bei seiner zweiten Großchance besser. Lewan Kobiaschwili spielte den Brasilianer mustergültig frei und der markierte ohne Probleme seinen sechsten Saisontreffer. Allerdings ließ Gegenspieler Ahmed Madouni den Torjäger sträflich ungedeckt zum Schuss kommen.

Borussia zeigt Biss

Die Borussen wirkten geschockt und taten sich gegen die kompakt stehenden und geschickt auf Konter lauernden Gäste im Spielaufbau immer schwerer. Neben Ewerthon (9.), der nach einem Solo über den halben Platz das Leder nicht im gegnerischen Tor unterbringen konnte, bot sich Marc-André Kruska (36.) noch die beste Einschussmöglichkeit. Doch in seinem ersten Punktspiel von Beginn an zielte der erst 17 Jahre alte Mittelfeldakteur über das Gehäuse. Gerald Asamoah (28.) hätte für die kombinationssicheren Schalker noch vor der Pause erhöhen können, doch Weidenfeller klärte gegen den Stürmer gekonnt.

Nach dem Wechsel bot sich zunächst Lincoln (53.) die Riesenchance zum 2:0. Doch die Borussen kämpften nun zumindest aufopferungsvoll und hatten nach Rosts Fehler und ersten Schalker Nachlässigkeiten durch Ewerthon (55./57.) gute Ausgleichschancen, bei denen der Brasilianer erst im letzten Moment gestoppt wurde. Die etwas müde wirkenden Gelsenkirchener hatten zudem Glück, als der eingewechselte Marcus Steegmann (76.) per Kopf nur die Lattenoberkante traf. Der starke Bordon und Kollegen brachten den knappen Sieg über die Zeit.

Der 1. FC Kaiserslautern hat das erste rheinland-pfälzische Derby der Bundesliga-Geschichte gewonnen und sich fünf zusätzliche Tage Weihnachtsurlaub verdient. Gegen Aufsteiger FSV Mainz 05 feierte der FCK am Sonntag ein 2:0 (1:0) und sammelte damit bereits vor dem letzten Hinrundenspiel bei Meister Werder Bremen die 20 Punkte, die Trainer Kurt Jara zur Bedingung für eine Verlängerung der freien Tage bis ins neue Jahr gemacht hatte.

Im mit 46115 Zuschauern erstmals in dieser Saison ausverkauften Fritz-Walter-Stadion brachte der ehemalige FCK- Jugendspieler Mathias Abel die Mainzer mit einem Eigentor in der 19.Minute in Rückstand. Kamil Kosowski (59.) besiegelte mit seinem ersten Bundesliga-Tor den vierten Heimsieg in Serie für die Pfälzer. Bei Mainz ist hingegen nach der fünften Auswärtspleite hintereinander von der Anfangseuphorie nicht mehr viel übrig. Im "besondersten Spiel des Jahres", so FSV-Trainer Jürgen Klopp, agierten seine Schützlinge erst ängstlich und nach dem Rückstand zunehmend nervös.

Kaiserslautern war die klar bessere Mannschaft und hätte den Sieg eigentlich schon zur Pause perfekt machen müssen. Vor allem Carsten Jancker vergab kläglich beste Chancen. Erst köpfte er den Ball aus drei Metern zwei Meter am Tor vorbei (15.), dann ließ er sich den Ball von Abel vom Fuß nehmen (25.), und schließlich spielte er den Ball freistehend vor Dimo Wache dem Mainzer Torhüter direkt in die Arme. So mussten die FCK-Fans fast eine Stunde bis zur Vorentscheidung durch Kosowski zittern. Wegbereiter war mit einem Traumpass der Schweizer Spielmacher Ciriaco Sforza.

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