Die Sonntagsspiele:Der HSV bleibt dran

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Problemlos gewann der Hamburger SV sein Spiel beim 1. FC Kaiserslautern und hatte mit Rafael van der Vaart erneut den besten Spieler in seinen Reihen. Damit bleiben die Hanseaten dem FC Bayern auf den Fersen. Im Vergleich zwischen Dortmund und Stuttgart konnte dagegen kein Sieger ermittelt werden.

Borussia Dortmund und VfB Stuttgart bleiben im Mittelmaß stecken. Nach dem torlosen Unentschieden am Sonntagabend vor 73 100 Zuschauern im Westfalenstadion treten die punktgleichen Tabellennachbarn auf der Stelle. Statt wie geplant im oberen Drittel rangiert Dortmund nach acht Spieltagen nur auf dem neunten und Stuttgart auf dem zehnten Platz.

Der BVB und der VfB hatten sich nichts zu schenken - vor allem keine Punkte. (Foto: Foto: dpa)

Dortmund wartet nun schon seit 544 Minuten auf einen Torerfolg gegen den Angstgegner. Die Schwaben sind auswärts weiter unbesiegt, obwohl sich Torjäger Jon Dahl Tomasson zehn Minuten vor dem Ende zu einer Tätlichkeit gegen BVB-Torhüter Roman Weidenfeller hinreißen ließ und mit Rot vom Platz gesellt wurde.

Die Chance sich dem anwesenden Bundestrainer Jürgen Klinsmann zu präsentieren, nutzte vor allem Weidenfeller. Der BVB-Torwart bewahrte seine Mannschaft in der ersten Halbzeit mit mehreren Glanztaten vor einem Rückstand gegen die taktisch klug eingestellten Stuttgarter. Der VfB hatte geschickt die Räume eng gemacht und damit die Fehlpassquote der Dortmunder in die Höhe getrieben.

Nachlassende Kräfte beim VfB

Nach einer guten halben Stunde kamen die Schwaben dann selbst zu hochkarätigen Chancen. Doch Weidenfeller kaufte dem von Thomas Hitzlsperger in Szene gesetzten Cacau den Schneid ab (35.) und entschärfte fünf Minuten später mit einer Faust einen Volleyschuss des Brasilianers (41.). Bei einem Kopfball von Silvio Meißner nach Ecke von Christian Tiffert klärte Odonkor auf der Linie (36.).

Obwohl sich der VfB in dieser Phase ein klares Übergewicht erarbeitete, blieb Dortmund die Antwort nicht schuldig und hätte kurz vor dem Pausenpfiff in Führung gehen müssen. Der quirlige Koller- Ersatz David Odonkor bediente Ebi Smolarek mit einer flachen Eingabe von der rechten Seite, doch der polnische Torjäger verstolperte den Ball einen Meter vor dem Tor von Timo Hildebrand.

Nach der Pause mussten die Schwaben dann doch der Kräfte zehrenden Wasserschlacht drei Tage zuvor in Domzale Tribut zollen. Dortmund belagerte phasenweise das Tor von Hildebrand, ohne zu zwingenden Möglichkeiten zu kommen. Odonkors verunglückte Flanke klatschte zufällig an den Pfosten (47.), beim Aufsetzer von Philipp Degen war der VfB-Keeper zur Stelle (50.). Auf der Gegenseite hatte Weidenfeller mit einem Kopfball von Hitzlsperger keine Mühe (70.).

Der Hamburger SV bleibt mit dem ersten Sieg seit neun Jahren in Kaiserslautern erster Bayern-Jäger und hat sich an Nordrivale Werder Bremen vorbei wieder auf Platz zwei geschoben.

Ein Küsschen für den Torschützen und Vorlagengeber Rafael van der Vaart. (Foto: Foto: dpa)

Drei Tage nach dem glücklichen Erfolg im UEFA- Cup präsentierten sich die noch müden Hanseaten am Sonntag vor 34 775 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion als das weitaus reifere Team und fuhren dank ihrer Topstürmer Rafael van der Vaart (36./82. Minute) und Sergej Barbarez (50.) einen vollauf verdienten 3:0 (1:0)-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern ein, der überdies in der 65. Minute Stefan Blank mit der Gelb-Roten Karte verlor.

"Wir haben nichts zugelassen, gut kombiniert und verdient gewonnen. Ich bin froh, denn man weiß ja, wie schwer es hier sein kann", sagte HSV-Trainer Thomas Doll mit Blick auf die Statistik. Am 13. April 1996 hatten die Hamburger ihren letzten Sieg auf dem Betzenberg gefeiert und danach nur noch ein Mal, in der Saison 2001/02 ein Unentschieden geschafft. Sein Team blieben auch im 19. Pflichtspiel der Saison ungeschlagen.

HSV klar überlegen

Nach dem besten Saisonstart der Vereinsgeschichte mit dem sechsten Sieg am achten Spieltag rangiert der HSV nun einen Punkt hinter Rekordmeister München und einen vor Bremen. Kaiserslautern kassierte dagegen bereits die fünfte Bundesliga-Pleite unter dem neuen Trainer Michael Henke und hat nur noch einen Zähler Vorsprung vor den Abstiegsrängen.

"Wir haben nicht das umsetzten können, was wir wollten", sagte Henke. "Wir wussten von Anfang an, dass es eine schwere Saison wird." Doll, der vor der Partie seine Bereitschaft zur vorzeitigen Vertragsverlängerung erklärt hatte, fürchtete zu unrecht um die Fitness seiner Spieler.

"Wir haben die Tage genutzt, uns pflegen zu lassen", sagte der Erfolgscoach, der für Emile Mpenza den Japaner Naohiro Takahara neben Barbarez stürmen ließ. Beide sorgten auch für die Glanzlichter der ersten Halbzeit, in der die Hamburger zwar klar überlegen, die zwingenden Chancen aber rar waren.

Unnütze Änderungen

Die Hamburger konnten kombinieren wie sie wollten und brachten den klaren Erfolg sicher unter Dach und Fach. Lautern enttäuschte auf der ganzen Linie und musste froh sein, nicht noch arger unter die Räder gekommen zu sein.

"Wir müssen uns endlich den Arsch aufreißen für den Verein", sagte Macho und kritisierte seine Kollegen, die eine einzige Enttäuschung waren. "Wir waren die klar schlechtere Mannschaft; der HSV hat uns die Grenzen aufgezeigt." Auf gleich vier Positionen hatte Henke sein Team nach der zweiten Niederlage in Serie, dem 0:1 in Stuttgart, geändert. Doch auch die Hereinnahme von Carsten Jancker, der neben Halil Altintop stürmte, sowie Thomas Riedl brachte keinen Erfolg, sondern Henkes erste Niederlage gegen den HSV.

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