Die Sonntagsspiele:Chance verspielt

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Sechs Tage nach dem blamablen Pokal-Aus hat Borussia Dortmund leichtfertig die Chance vertan, sich in der Bundesliga zu rehabilitieren. Der BVB nutzte seine Überlegenheit nicht und spielte gegen Duisburg nur Unentschieden. Noch schlechter erging es dem FSV Mainz.

Trotz Torchancen am laufenden Band kam das Team von Trainer Bert van Marwijk nicht über ein 1:1 (0:0) bei Aufsteiger MSV Duisburg hinaus. Damit sind die Borussen wie auch der MSV nach drei Spieltagen noch ohne Sieg.

Lars Ricken erzielte in der 61. Minute das 1:0 für den BVB, Markus Kurth sorgte mit dem 1:1 in der 80. Minute für den insgesamt schmeichelhaften Ausgleich. Vor 31502 Zuschauern in der erstmals ausverkauften MSV-Arena dominierten die Gäste von Beginn an das Geschehen. Angetrieben von Spielmacher Tomas Rosicky, erarbeiteten sich die Dortmunder zahlreiche gute Tormöglichkeiten.

Duisburg mit Problemen

So musste MSV-Keeper Georg Koch in der 6. Minute einen Kopfball von Sebastian Kehl abwehren und danach vor dem heranstürmenden Ebi Smolarek retten. Auch Rosicky scheiterte in der 16. Minute mit einem Schuss von der Strafraumgrenze am Duisburger Kapitän. Smolarek und Ricken vergaben zudem in der 38. Minute eine Überzahlsituation vor dem Duisburger Kasten kläglich.

Die Gastgeber hatten unterdessen große Probleme, die BVB-Abwehr um Kapitän Christian Wörns, der sein 400. Bundesligaspiel bestritt, in Verlegenheit zu bringen. Distanzsschüsse von Ivica Grlic und Markus Hausweiler waren die einzigen Prüfungen für Roman Weidenfeller vor der Pause.

Nach dem Wechsel musste der Dortmunder Schlussmann zunächst gegen Grlic (48.) retten, bevor Dortmund wieder das Kommando übernahm. Doch Jan Koller scheiterte an Koch nach schöner Rosicky-Vorarbeit (52.). Bald darauf musste Koch das Feld verletzungsbedingt verlassen, sein Vertreter Sven Beuckert vertrat ihn fehlerfrei.

In Europa top - in der Bundesliga ein Flop: Der FSV Mainz 05 ist drei Tage nach dem erstmaligen Einzug in den Uefa-Pokal in der Bundesliga auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp verlor am Sonntag bei Arminia Bielefeld mit 0:2 (0:2) und steht nach drei Spieltagen noch immer ohne Punkt und Tor da. Die Bielefelder verhinderten mit ihrem ersten Saisonsieg indes den schlechtesten Bundesliga-Start seit 25 Jahren.

Nebojsa Krupnikovic verwandelte einen Foul- (23. Minute) und einen Handelfmeter (39.) und sorgte für Erleichterung auf der Alm. Die Mainzer hatten, aus Island kommend, schon am Freitag ihr Trainingsquartier in der Nähe von Bielefeld aufgeschlagen, um sich ganz auf die Richtung weisende Partie vorzubereiten. Doch mit dem Europapokal-Traumlos FC Sevilla im Hinterkopf taten sich die Rheinhessen schwer, obwohl der Trainer sein in Keflavik siegreiches Team nicht umgestellt hatte.

Offensive Ausrichtung

Zwar kamen die nach der Tingel-Tour über Europas Fußballfelder ausgelaugt wirkenden Mainzer nach einem strammen Linksschuss von Michael Thurk, den Arminia-Torhüter Mathias Hain an den Pfosten lenkte (20.), zur ersten Chance des Spiels, doch die Bielefelder wirkten ausgeruhter.

Trotz der Defensivschwäche - in den ersten beiden Spielen hatte Bielefeld sieben Gegentore kassiert - verzichtete Trainer Thomas von Heesen auf den neuen Linksverteidiger Radim Kucera und richtete seine Elf offensiv aus. Der Ghanaer Isaac Boakye agierte als Sturmspitze erstmals von Beginn an, unterstützt von Krupnikovic, Sibusiso Zuma und Fatmir Vata. Vata holte den ersten Elfmeter heraus, als er energisch in den Mainzer Strafraum eindrang und von Mathias Abel von den Beinen geholt wurde (22.).

Auch der zweite Pfiff kam völlig zu Recht. Vatas Flanke fischte Marco Rose mit der Hand von Zumas Kopf, und obwohl FSV-Torwart Dimo Wache erneut die Ecke ahnte, verwandelte Krupnikovic auch den zweiten Strafstoß. Auf der Gegenseite verwehrte Schiedsrichter Florian Meyer nach der Pause den Mainzern einen Elfmeter, als Thurk von Bernd Korzynietz umgerissen wurde (54.).

© SZ vom 29.8.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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