Die Sonntagsspiele:Ausrutscher in Bielefeld

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Wenn Delron Buckley einmal trifft, dann gewinnt Arminia Bielefeld in der Regel auch. Trifft der Südafrikaner zweimal, dann reicht es sogar für den FC Bayern München. Auf der Alm verpasste der Rekordmeister die Chance, sich an der Spitze abzusetzen.

Durch die erste Niederlage im Jahr 2005 hat Rekordmeister Bayern München sein Drei-Punkte-Polster in der Fußball-Bundesliga verspielt. Die Münchner unterlagen zum Abschluss des 21. Spieltages 1:3 (0:1) bei Aufsteiger Arminia Bielefeld und behaupteten lediglich aufgrund der besseren Tordifferenz ihre Tabellenführung vor dem punktgleichen Verfolger Schalke 04.

Für die Bielefelder, die im 13. Anlauf erst zum dritten Mal die Bayern zu Hause besiegten, war der Erfolg ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt. Die Ostwestfalen haben nun zwölf Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Vor 26.601 begeisterten Zuschauern erzielten Massimiliano Porcello (23.) und der überragende Südafrikaner Delron Buckley (61./83.) mit seinen Saisontoren 12 und die 13 die Treffer für die Gastgeber. Der Brasilianer Lucio (80.) hatte zwischenzeitlich auf 1:2 verkürzt. Zuletzt hatte die Arminia vor fast acht Jahren am 12. März 1997 (2:0) einen Heimsieg gegen die Münchner gefeiert. Die Bayern kassierten die erste Pleite seit dem 30. Oktober 2004 (0:2 bei Borussia Mönchengladbach).

"Wir hatten nichts zu verlieren, daher haben wir frei aufgespielt und die großen Bayern geschlagen. So einfach ist das", erklärte Arminia-Angreifer Fatmir Vata nach dem Schlusspfiff. Bei den Bayern herrschte dagegen Katzenjammer. "Wir haben nicht konzentriert genug gespielt und drei große Fehler gemacht. Im nächsten Spiel gegen Dortmund benötigen wir mehr Disziplin", meinte der Franzose Willy Sagnol.

Die Gäste hatten auf schneebedecktem Boden zunächst den besseren Start erwischt. Torjäger Roy Makaay wurde in der 14. Minute nach einem Konter gerade noch von Rüdiger Kauf am Torschuss gehindert, sechs Minuten später klärte Detlev Dammeier im letzten Moment vor Hasan Salihamidzic, der erneut in der Vierer-Abwehrkette zum Einsatz kam. Sagnol, der den erkälteten Nationalspieler Bastian Schweinsteiger ersetzte, rückte ins Mittelfeld.

In der 23. Minute nutzten die Bielefelder dann ihre erste Chance zur Führung. Nach einem Freistoß von Dammeier und einer Kopfballvorlage von Marcio Borges war Porcello erfolgreich.

Nach dem Seitenwechsel versuchte Magath, durch die Hereinnahme von Mehmet Scholl (51.) der Offensive mehr Impulse zu verleihen. Eine Minute später verfehlte Michael Ballack nach einer Scholl-Flanke das Arminia-Tor. Danach wurden die Gastgeber aber bei Kontern wieder gefährlicher.

Derweil hat sich Bayer Leverkusen im Kampf ums internationale Geschäft mit einem Pflichtsieg gegen den FSV Mainz 05 zurückgemeldet. Eine Woche nach dem 0:2 bei Bayern München gewann die Mannschaft von Trainer Klaus Augenthaler dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit und der Tore von Paul Freier (64.) und Jacek Krzynowek (69.) am Sonntag mit 2:0 (0:0).

Punktgleich mit dem VfB Stuttgart lauert Leverkusen weiter auf Platz sechs. Aufsteiger Mainz verkaufte sich teuer, musste aber dennoch die siebente Niederlage in Serie hinnehmen und steckt im Abstiegskampf fest.

Die personell geschwächten Mainzer, die seit dem 1:0 in Bochum am 11. November 2004 nicht mehr gewonnen haben, ließen sich von ihrer Negativserie nicht beeindrucken und starteten mit großem Einsatz in die Partie in der ausverkauften BayArena. Sie gingen konsequent in die Zweikämpfe und machten die Räume eng. Weil die Fehlerquote im eigenen Offensivspiel jedoch sehr hoch war, besaßen die in der ersten Halbzeit zu schematisch agierenden Leverkusener dennoch die besseren Möglichkeiten.

Glück für Leverkusen

Die besten vergab Krzynowek, der zunächst aus 18 Metern an 05-Torhüter Dimo Wache scheiterte (24.) und mit seinem schwächeren rechten Fuß nur die Querlatte traf (35.). Als Dimitar Berbatow nach einem Wache-Fehler aus Nahdistanz zum Zuge kam, schoss er Hanno Balitsch auf der Linie (25.) an. Der einstige Leverkusener wurde dabei am Oberarm getroffen, spielte aber nicht absichtlich Hand.

Ein bisschen Glück brauchten in der ersten Halbzeit allerdings auch die Gastgeber: Verteidiger Juan kam nach seiner Tätlichkeit gegen den forsch zu Werke gehenden Balitsch (15.) mit Gelb glimpflich davon. Selbst der Leverkusener Teambetreuer Hans-Peter Lehnhoff merkte an: "Normal ist das eine Rote Karte. Da hat er Glück gehabt." Nach der Pause drängten Leverkusen auf die Führung und Mainz in die eigene Hälfte. Doch vor Gegners Tor konnten sich die Stürmer zunächst nicht durchsetzen.

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