DFL-Pläne:Preißlers Spruch

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Statt Pappkameraden sollen nach den DFL-Plänen künftig wieder Fans auf die Stadiontribünen dürfen. (Foto: Marius Becker/dpa)

Gesundheitsminister Jens Spahn lobt das Zuschauer-Konzept der DFL, warnt aber: "Entscheidend ist aufm Platz." Die Vereine sollten nicht mit einer hohen Zahl an Corona-Tests planen.

Von Nico Fried, Berlin

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Pläne der Deutschen Fußball-Liga (DFL) für die Rückkehr von Zuschauern in die Stadien gelobt. Das Konzept der DFL sei "ein sehr, sehr gutes", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Berlin. Allerdings komme es nun darauf an, wie die Vorgaben der DFL an den einzelnen Spielorten von Vereinen und lokalen Behörden konkret umgesetzt würden. "Entscheidend ist aufm Platz", sagte Spahn in Anlehnung an einen Spruch des früheren Dortmunder Fußballers Adi Preißler. Spahn warnte die Vereine insbesondere davor, mit einer hohen Zahl an Corona-Tests zu planen. "Wir brauchen die Testkapazitäten weiter vor allen Dingen für den Schutz im Gesundheitswesen", sagte der Minister. Testkapazitäten dürften "jetzt nicht originär in das Ermöglichen von Zuschauern bei Bundesligaspielen" gehen, so Spahn.

Am Dienstag hatte sich die DFL-Mitgliederversammlung für ein Konzept ausgesprochen, mit dem der Besuch von Zuschauern in Bundesligastadien wieder möglich gemacht werden soll. Es sieht vor, dass es nach dem geplanten Saisonbeginn am dritten Septemberwochenende bis zum 31. Oktober keine Stehplätze und keinen Alkohol im Stadion geben soll. Bis Ende des Jahres würden demnach auch keine Gästetickets verkauft. Zudem soll Vorsorge getroffen werden, dass etwaige Infektionsketten unter Stadionbesuchern nachvollzogen werden können. Dies soll mit einem personalisierten Ticketverkauf über das Internet abgewickelt werden.

Der Vorschlag war mehrheitlich, aber nicht in allen Punkten einstimmig angenommen worden. So will Union Berlin am liebsten vom ersten Heimspiel an wieder vor vollem Haus und damit vor rund 22 000 Zuschauern spielen. Jeder Stadionbesucher soll dafür nach den Vorstellungen der Vereinsspitze einen höchstens 24 Stunden alten Corona-Test vorweisen. Nicht zuletzt auf diesen Plan dürfte sich Spahns Hinweis mit den begrenzten Testkapazitäten bezogen haben.

Das Konzept der DFL war auch mit Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) und des Gesundheitsministeriums abgestimmt worden. So habe sein Haus unter anderem "großen Wert darauf gelegt, dass auch im Stadion 1,5 Meter Abstand gewährleistet sein müssen", sagte Spahn. Eine besondere Herausforderung sieht der Minister noch bei der Frage der An- und Abreise der Fans.

© SZ vom 07.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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