DFB:Wird Mayer-Vorfelder abgewählt?

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Durch sein zögerliches Verhalten im Manipulationsskandal war er heftig in die Kritik geraten. Nun bereitet eine Präsidiumssitzung angeblich die Abwahl von DFB-Präsident Mayer-Vorfelder vor.

In der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat am Dienstagmorgen eine außerordentliche DFB-Präsidiumssitzung begonnen. Dabei soll es unter anderem um die Kompetenz-Verteilung der durch den Wettskandal in heftige Kritik geratenen DFB-Doppelspitze gehen.

"Wenn ihr mich loswerden wollt, müsst ihr mich erschießen", hat Mayer-Vorfelder angeblich gesagt. (Foto: Foto: dpa)

"Es ist die Zeit der Spekulationen, das bin ich gewohnt", gab sich Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder gelassen, nachdem Spiegel online berichtet hatte, dass seine Abwahl vorbereitet werden solle.

"Ich weiß nicht, wer die Lawine losgetreten hat", meinte der DFB-Chef, der zwanzig Minuten vor Sitzungsbeginn eintraf. Auch WM-OK-Chef Franz Beckenbauer, der die Doppelspitze kürzlich heftig kritisiert hatte, nahm als DFB-Vizepräsident an dem Treffen teil.

Mayer-Vorfelder, an dessen Seite Theo Zwanziger seit Oktober als Geschäftsführender Präsident fungiert, war vor allem durch sein zögerliches Verhalten und verwirrende Aussagen im Manipulationsskandal heftig in die Kritik geraten.

Bei einer Präsidiumssitzung vor rund einer Woche soll laut einem Sitzungsteilnehmer Zwanziger die Machtfrage gestellt haben. "Wenn ihr mich loswerden wollt, müsst ihr mich erschießen", soll Mayer-Vorfelder wiederum gesagt haben. Der DFB-Präsident wies diese Aussage noch einmal als falsch zurück.

Gleichwohl hatte Zwanziger zuletzt gefordert, dass der 71 Jahre alte Mayer-Vorfelder, der unter anderem für die A-Nationalmannschaft zuständig ist, auch "loslassen können muss".

In der Sitzung soll es demnach auch "um eine bessere Kompetenzabgrenzung in der Doppelsitze gehen". Dies bestätigte DFB-Vizepräsident Wolfgang Holzhäuser. Der Geschäftsführer von Bundesligist Bayer 04 Leverkusen konnte wegen des Champions-League-Spiels von Bayer am Dienstagabend beim FC Liverpool allerdings nicht an der Sitzung teilnehmen.

Besonders harsche Kritik an der DFB-Führung war von Beckenbauer gekommen. "Wir haben festgestellt, dass die Doppelfunktion an der DFB-Spitze nicht funktioniert", hatte er gesagt. Man vergeude zu viel Zeit.

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