DFB-Pokal:Potsdam schafft den Hattrick

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Das muss der FC Bayern erst mal nachmachen: Zum dritten Mal in Folge gewann die Mannschaft von Turbine Potsdam den DFB-Pokal der Frauen. Die Tore beim 2:0-Sieg gegen den 1.FFC Frankfurt fielen erst spät.

Ein Doppelschlag durch Isabell Kerschowski (79.) und Petra Wimbersky (82.) sorgte spät für die Entscheidung zu Gunsten des Favoriten. Euphorisch jubelten die Potsdamerinnen, als sie aus den Händen von Bundespräsident Horst Köhler den Pokal in Empfang nehmen durften.

Steffi Jones aus Frankfurt, Turbine-Trainer Bernd Schröder, Frankfurts Trainer Hans-Juergen Tritschoks und die Potsdamerin Ariane Hingst (von links) präsentieren den DFB-Pokal der Frauen (Foto: Foto: ddp)

Von Beginn an dominierten bei strömendem Regen die Frankfurterinnen das Geschehen, die nach dem 2:6 im österlichen Bundesligaspiel erstmals als Außenseiterinnen in das Prestige-Duell gingen.

In den zurückliegenden zwei Jahren hatte Potsdam die Pokalfinals aus der Außenseiter-Position überraschend jeweils mit 3:0 klar für sich entschieden.

Birgit Prinz gesperrt

Frankfurts Trainer Hans-Jürgen Trischoks hatte daher in der Halbzeit allein die mangelnde Chancenverwertung zu bemängeln. Ohne die wegen der Roten Karte im Halbfinale gesperrte "Weltfußballerin" Birgit Prinz und die verletzte Pia Wunderlich (Ermüdungsbruch im Fuß) konnte der fünfmalige Meister selbst beste Gelegenheiten nicht verwerten.

Tina Wunderlich scheiterte mit ihrem Schrägschuss aus 14 Metern (7.) ebenso an Potsdams Keeperin Nadine Angerer wie "Gold-Köpfchen" Nia Künzer (20.), die die Deutschen vor drei Jahren zur Weltmeisterschaft geköpft hatte. Auch Sandra Albertz kam aus Nahdistanz nicht an der prächtig parierenden Auswahl-Torhüterin vorbei.

Die einzige Groß-Chance des Cup-Verteidigers vor der Pause besaß Petra Wimbersky, doch ihr Kracher prallte von der Unterkante der Latte zurück (30.). Bundesliga-Rekord-Torschützin Conny Pohlers konnte den Abpraller nicht verwerten.

Auch eine Kabinen-Predigt von Coach Bernd Schröder schien nicht gleich auf fruchtbaren Boden zu fallen, da Kerstin Garefrekes freistehend bei ihrem Kopfball nach Ecke von Sandra Smisek die Potsdamer Abwehr nicht gut aussehen ließ, aber über das Gehäuse köpfte (48.).

Torwartfehler vor 1:0

Das sonst so gefürchtete Kombinationsspiel der Turbinen kam auf dem schweren Geläuf kaum zum Tragen. So kam es nicht überraschend, dass das 1:0 nach einem Freistoß von Anja Mittag fiel, den Marleen Wissink vor die Füße der 18-jährigen Isabell Kerschowski boxte, die zwei Minuten nach ihrer Einwechslung eiskalt vollendete.

Nur drei Minuten später sorgte Wimbersky nach schönem Doppelpass für die Entscheidung, die auch bei den vielen Bayern-Fans unter den am Ende 20 000 Zuschauern im Olympiastadion für Jubel sorgte.

Wiedersehen im Uefa-Cup-Finale

In den kommenden vier Wochen werden sich die beiden weltbesten Vereinsteams im Frauen-Fußball noch weitere drei Mal begegnen, denn am 20. und 27. Mai stehen die Finalspiele im Uefa-Cup auf dem Programm und in der Bundesliga wird bei dem Duell beider Teams in Potsdam die Entscheidung im Kampf um die Meisterschaft erwartet.

Mit den Erlösen von etwa je 120.000 Euro aus dem Finale des DFB-Pokals können beide Teams etwa ein Fünftel ihres Jahres-Etats decken.

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