DFB-Pokal:Pizarros Tor sichert 13. Pokal-Sieg der FC Bayern

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Der erste Schritt ist getan auf dem Weg zur Verteidigung des Doubles: Der FC Bayern gewann glanzlos 1:0 gegen Eintracht Frankfurt, die nächste Saison im Uefa-Cup spielt. Oliver Kahn rettete kurz vor Schluss den Sieg - und stellte einen neuen Rekord auf.

Der Torhüter der Bayern und Nummer 2 der deutschen Nationalmannschaft gewann zum fünften Mal den DFB-Pokal. Für den FC Bayern war es der 13. Titel. Die Münchner wollen nun den Meistertitel ebenfalls verteidigen und so zwei Mal hintereinander das "Double" gewinnen.

Der Peruaner Claudio Pizarro stellte vor 74.349 Zuschauern im Olympiastadion mit seinem Kopfballtor in der 59. Minute den glanzlosen Sieg der Münchner sicher. Drei Minuten vor dem Ende hielt Oliver Kahn den knappen Sieg fest, als er einen Schuss von Ioannis Amanatidis glänzend parierte.

Die Hessen, zuletzt 1988 Pokalsieger, dürften sich mit der UEFA-Cup-Teilnahme über die zweite Niederlage in ihrem sechsten Finale hinwegtrösten.

In der Bundesliga zuletzt leicht außer Tritt geraten, wurden die Münchner der Favoritenrolle auch in ihrem 15. Pokal-Endspiel lange Zeit überhaupt nicht gerecht. Aufreizend lässig und bisweilen lethargisch spulte das Team sein Pensum ab und ließ dabei teilweise sogar die Laufbereitschaft vermissen.

Blasser Ballack

In seinem letzten Finale im Bayern-Dress konnte auch Michael Ballack den Aktionen der Münchner nur selten die erhofften Impulse geben. Der vor dem Wechsel nach England stehende Regisseur handelte sich frühzeitig eine Gelbe Karte ein.

Vier Tage vor dem Bundesliga-Spiel gegen Stuttgart, in dem das zweite Double nacheinander perfekt gemacht werden kann, wurden die Bayern-Aktionen erst in den zweiten 45 Minuten etwas schwungvoller.

Felix Magath, von 1999 bis 2001 Coach bei Endspiel-Gegner Frankfurt, versuchte mit der Einwechslung von Ze Roberto für Hasan Salihamidzic das spielerische Element in seinem Team zu stärken.

Der Einsatz des Brasilianers machte sich nach knapp einer Stunde Spielzeit bezahlt, als Pizarro einen Eckball von Ze Roberto zu seinem fünften Pokal-Tor in dieser Saison nutzte. Auffälligster Bayern-Angreifer war indes Roy Makaay, der einige Mal auch Pech im Abschluss hatte.

In seinem zweiten Pokal-Finale als Trainer nach 1998 hatte Friedhelm Funkel die Eintracht taktisch hervorragend eingestellt. Die in der Bundesliga noch um den Klassenverbleib kämpfenden Hessen ließen dem zaudernden Favoriten im Mittelfeld wenig Spielraum und hatten in Stefan Lexa einen kaum zu bremsenden Antreiber.

Pechvogel Rehmer

Pech hatte an seinem 34. Geburtstag dagegen Marko Rehmer: Der gebürtige Berliner im Eintracht-Trikot musste nach 33 Minuten wegen einer Oberschenkelverletzung seinen Platz in der Frankfurter Abwehr für Daniyel Cimen räumen. Damit hatte die Innenverteidigung der Hessen gerade einmal ein Durchschnittsalter von 22,5 Jahren.

In einer kampfbetonten Partie ohne spielerischen Glanz mussten die Zuschauer fast eine halbe Stunde lang auf erste Torchancen warten. Nach einem von der Frankfurter Abwehr abgeblockten Ballack-Freistoß hob Salihamidzic (26.) den Ball im Nachsetzen über das Tor.

Im direkten Gegenzug verfehlte Amanatidis aus 16 Metern das Gehäuse um Haaresbreite. Wieder nur wenige Sekunden später musste Oliver Kahn einen Schuss des Frankfurters Benjamin Köhler mit beiden Fäusten parieren.

Die beste Bayern-Gelegenheit vor der Pause vergab Roy Makaay (35.), dessen Kopfball am Außennetz landete, nachdem Eintracht-Keeper Oka Nikolov eine Sagnol-Flanke unterlaufen hatte.

Sekunden vor der Halbzeit verpasste Alexander Meier aus spitzem Winkel das 1:0 für den Außenseiter. Drei Minuten nach Wiederbeginn verhinderte Nikolov den drohenden Rückstand für sein Team, als er einen spektakulären Drehschuss von Makaay mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte.

Beim Tor durch Pizarro machte der Frankfurter Schlussmann eine weniger gute Figur, weil er beim Eckball auf der Linie stehen blieb.

Die letzten 27 Minuten des Spiels musste sich Friedhelm Funkel von der Tribüne aus ansehen, nachdem ihn Schiedsrichter Herbert Fandel der Trainerbank verwiesen hatte. Der Eintracht-Coach hatte sich allzu sehr darüber aufgeregt, dass nach einer Rangelei von Sagnol und Köhler an der Strafraumgrenze der Bayern der Pfiff des Unparteiischen ausgeblieben war.

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