DFB-Pokal-Achtelfinale:Wolfs Wut nach dem Wembley-Tor

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"Eine Riesensauerei", wetterte Kaiserslauterns Trainer nach der Niederlage im Elfmeterkrimi gegen Mainz: Der Schiedsrichter hatte einen regulären Treffer nicht gegeben. Auch beim Sieg der Münchner Löwen in Freiburg erlebten die Zuschauer eine dramatische Schlussphase.

Die beiden Bundesligisten FSV Mainz 05 und Arminia Bielefeld sowie Zweitligist 1860 München haben als erste Teams das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht. Mainz behielt im Erstliga-Duell beim 1. FC Kaiserslautern mit 4:3 im Elfmeterschießen die Oberhand.

Verärgert: Kaiserslauterns Trainer Wolfgang Wolf (Foto: Foto: dpa)

Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden. Bielefeld erreichte durch einen ungefährdeten 2:0 (2:0)-Erfolg über die SpVgg Unterhaching die Runde der letzten Acht und die "Löwen" setzten sich nach 120 Minuten im Zweitliga- Duell beim SC Freiburg mit 3:1 (1:1, 0:0) durch.

Matchwinner Ruman

Auf dem Lauterer Betzenberg avancierte der Mainzer Petr Ruman zum Matchwinner. Der Tscheche verwandelte den entscheidenden Elfmeter zum 4:3. Zuvor hatten die Lauterer Halil Altintop und Daniel Halfar vergeben - und Ferydoon Zandi.

Als nach dem Spiel jedoch Fersehbilder belegten, dass die Unparteiischen im letzten Fall eine schwere Fehlentscheidung getroffen hatten, kochten die Emotionen hoch: "Dass der Elfmeter von Zandi drin war, muss ein Schiedsrichter sehen. Da hat er geschlafen. Das war eine Riesensauerei. So etwas hat es wohl noch nicht in einem Elfmeterschießen gegeben", beschwerte sich Kaiserslautern Coach Wolfgang Wolf.

Der Ball hatte die Torlinie überschritten, nachdem er von der Latte auf den Boden geprallt war. Die Szene wird vermutlich noch für Diskussionen sorgen.

Auf FSV-Seite zogen Christof Babatz und Christian Demirtas gegen FCK-Keeper Jürgen Macho beim Elfmeterschießen den Kürzeren.

Gelb-rote Karte für Skela

In der regulären Spielzeit waren die Lauterer zunächst durch Kapitän Marco Engelhardt (29.) mit 1:0 in Führung gegangen, Antonio da Silva (62.) erzielte den Ausgleich für das Team von Trainer Jürgen Klopp. In den letzten 23 Minuten der Verlängerung spielte der FCK zudem in Unterzahl, nachdem Ervin Skela wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte erhalten hatte.

Durch den Pokal-K.o. verpasste der FCK nicht nur einen versöhnlichen Jahresabschluss, vielmehr wird sich durch die entgangenen Zusatzeinnahmen der Wunsch von Trainer Wolfgang Wolf nach Verstärkungen in der Winterpause wohl kam realisieren lassen.

Fast 12.000 Zuschauer in Bielefeld

In Bielefeld sorgten vor 11.720 Zuschauern Abwehrchef Marcio Borges (7.) und Radomir Dalovic (25.) frühzeitig für klare Verhältnisse.

Die Gäste schwächten sich zudem selbst, als Kapitän Necat Aygün in der 38. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah. In der zweiten Halbzeit hatten die Bielefelder mehrfach die Chance, das Ergebnis noch höher zu gestalten, ließen aber die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen. Dennoch geht das Team von Trainer Thomas von Heesen mit einem guten Gefühl in die Winterpause.

Löwen drehen die Partie in letzter Minute

Für den TSV 1860 München hätte das Jahr fast ein böses Ende genommen. Lange sah es so aus, als würde der Fußball-Zweitligist auch das letzte Spiel 2005 vergeigen, so wie die letzten drei Partien.

Noch Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit lag er am Dienstagabend im Pokal-Achtelfinale beim SC Freiburg 0:1 im Rückstand, bis Jiayi Shao doch noch die Wende einleitete.

Nach Verlängerung gewannen die Sechziger 3:1 (0:0, 1:1), Paul Agostino (96.) und Remo Meyer (105.) erzielten die Treffer - und nun hoffen sie, dass ihnen dieser Sieg im Pokalspiel auch für den Kampf um den Erstliga-Aufstieg nützlich ist. 1860-Trainer Reiner Mauer sagte nach der Partie: "Wir sind froh, dass der Erfolg zurück ist." Die Erleichterung war ihm anzusehen.

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