DFB:Gestatten: Vogts, technischer Direktor

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Die Rückkehr des ehemaligen Bundestrainers zum Deutschen Fußball-Bund nimmt immer konkretere Formen an. Der 58-Jährige soll allerdings doch kein Talent-Scout werden.

Der ehemalige Nationalcoach, der die DFB-Auswahl 1996 zum EM-Titel geführt hatte, soll aber nicht als Chef-Scout, sondern als Technischer Direktor eingebunden werden. Wie etwa Aime Jacquet in Frankreich.

Dies bestätigte auch Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff. Vom Anforderungsprofil her passe Berti Vogts. "Er hat auch die Power, die Dinge durchzusetzen", so Bierhoff. Erste Gespräche sollen bereits stattgefunden haben. Für die Position des Scouts soll ein zusätzlicher Mann gesucht werden.

Vogts selbst hatte erst wieder in der Welt am Sonntag sein Interesse betont: "Wenn ich etwas dazu beitragen kann, dass Deutschland Weltmeister wird, dann will ich das gerne tun."

Streit um Prämien

Wesentlich mehr Brisanz vor der Partie gegen Slowenien in Celje am 26. März birgt jedoch die angekündigte zweite Verhandlungsrunde des Mannschaftsrates der Nationalelf mit DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder in Bezug auf die Prämien für die WM 2006 (9. Juni bis 9. Juli) und den Konföderationen-Pokal 2005 (15. bis 29. Juni). Von größeren Diskrepanzen, die angeblich vorherrschen sollen, will Bierhoff jedoch nichts wissen.

"Ich war bei dem ersten Gespräch dabei. Man ist in Harmonie auseinander gegangen. Man ist sich in Bezug auf die WM so gut wie einig. Es sind nur noch ein, zwei kleine Punkte offen", sagte Bierhoff im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid). Ein offener Punkt sei dabei die Bezahlung für den "Konfed-Cup".

Lienen: Mertesacker wird verbrannt

Laut eines Berichts der Bild am Sonntag ist aber auch die Höhe der WM-Prämie strittig. Im Prinzip könne man wieder von vorne anfangen, wird ein Spieler zitiert. Während der DFB 250.000 Euro bietet, soll der Mannschaftsrat mindestens 300.000 Euro gefordert haben.

Für den Konföderationen-Pokal sind pro Spieler 10.000 Euro Antrittsgeld, 20.000 Euro für den Finaleinzug und 30.000 Euro für den Titel ausgelobt. Der Mannschaftsrat dazu: "Da machen wir lieber drei Wochen Urlaub."

Ebenfalls Ärger bereitet Bierhoff das Verhältnis mit Hannovers Trainer Ewald Lienen. Der hatte am Wochenende heftige Kritik an Klinsmann geübt, weil der am vergangenen Mittwoch beim 2:2 gegen Argentinien Per Mertesacker 90 Minuten hatte spielen lassen. Mertesacker konnte jedoch am Samstag in der Bundesliga nicht eingesetzt werden.

Das sei ein Unding. Er habe schon im Vorfeld mehrfach darum gebeten, Per zu schonen, "aber das ist ignoriert worden", wetterte Lienen. Das sei kontraproduktiv und eine "absolute Missachtung des Vereins und von mir". So werde Per "verbrannt, ohne Rücksicht auf Verluste".

Diskussionen um Trainingslager 2006

Grundsätzlich kann Bierhoff den Ärger von Lienen verstehen, dennoch zeigte sich der DFB-Teammanager "nicht gerade erfreut, dass Ewald in die Öffentlichkeit geht und uns nicht anruft". Gerade Lienen würde sich immer für gegenseitigen Respekt einsetzen, "deshalb kann ich das nicht verstehen".

Diskussionen gibt es zudem nach wie vor um das im Januar 2006 geplante Trainingslager der Nationalmannschaft. Die Zusammenkunft soll nun von einer Woche auf vier Tage verkürzt werden, der Termin ist jedoch strittig.

Jüngster Vorschlag von Bayern-Manager Uli Hoeneß war, das Trainingslager im Anschluss an den ersten Rückrunden-Spieltag durchzuführen, da einige Bundesliga-Trainer die Maßnahme während der Vorbereitung ablehnen würden.

Bierhoff betonte, dass man nun den Vorschlag der Deutschen Fußball Liga (DFL) abwarten wolle. Klinsmann konnte sich nach dem jüngsten Treffen mit den Bundesliga-Trainern, dem etwa Felix Magath oder Matthias Sammer fern geblieben waren, im kicker einen Seitenhieb nicht verkneifen: "Wir können alles diskutieren, aber dann mit allen Bundesliga-Trainern. Wir übergehen keinen.

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