Deutsche Spieler:Kerber im Achtelfinale

Lesezeit: 2 min

Angelique Kerber wehrt im deutschen Duell gegen Carina Witthöft vier Satzbälle ab und erreicht ohne Satzverlust das Achtelfinale. Sabine Lisicki scheidet aus. Alexander Zverev gewinnt nach etlichen Regen-Unterbrechungen eine Fünfsatz-Partie.

In der Regen-Lotterie von Wimbledon hat Grand-Slam-Gewinnerin Angelique Kerber die Nerven behalten und kämpft um den Einzug in das Viertelfinale. Sabine Lisicki hat sich bei ihrem Lieblingsturnier dagegen vor Beginn der zweiten Woche verabschiedet. Die Finalistin von 2013 verlor am Samstag gegen die Kasachin Jaroslawa Schwedowa 6:7 (2), 1:6 und scheiterte wie im Vorjahr in der dritten Runde.

Damit steht die 28-jährige Kerber beim berühmtesten Tennis-Turnier der Welt zunächst als einzige deutsche Achtelfinalistin fest. Die Australian-Open-Siegerin bekommt es nach ihrem umkämpften Sieg im deutschen Duell mit Carina Witthöft am Montag mit der Japanerin Misaki Doi zu tun. "Ich fühle mich gerade sehr gut - wie in Australien. Ich weiß, wie man ein solches Turnier gewinnt", sagte sie. "Ich merke, dass ich wieder weiß, was mich stark gemacht hat." Bei den French Open hatte sie das Aus schon in der ersten Runde ereilt. In Paris war ebenso wie in Wimbledon vor einem Jahr kein deutscher Name mehr auf dem Tableau im Achtelfinale zu finden.

Zverev hat die Chance zur Revanche

Wenn in Wimbledon erstmals seit 2004 und erst zum vierten Mal in der 139-jährigen Geschichte am mittleren Sonntag der zweiwöchigen Grand-Slam-Veranstaltung Spiele anstehen, muss auch Alexander Zverev wieder ran. Nach seinem erfolgreichen Geduldsspiel über zwei Tage und fünf Sätze gegen den Russen Michail Juschni bekommt der 19-Jährige die Chance auf die Davis-Cup-Revanche gegen Tomas Berdych aus Tschechien. Anfang März feierte Zverev gegen den Spitzenspieler ein begeisterndes Debüt für die deutsche Tennis-Nationalmannschaft - ohne Happy End. Auch in Marseille in diesem Jahr gewann Berdych knapp.

Als einziger Deutscher steht Zverev in der Herren-Konkurrenz in der dritten Runde. "Natürlich ist es nicht schön, am Samstag noch zweite Runde spielen zu müssen. Das ist schwierig", sagte der 19-Jährige und meinte mit Blick auf den vielen Regen: "Ich habe mich ungefähr achtmal aufgewärmt." Sein am Freitag abgebrochenes Match gegen den ehemaligen Top-Ten-Spieler Juschni nahm er im fünften Satz bei 2:1 wieder auf. Nach einer weiteren Regenunterbrechung feierte der Norddeutsche einen 6:4, 3:6, 6:0, 4:6, 6:2-Erfolg.

Kerber muss vier Satzbälle abwehren

Kerber musste gegen ihre norddeutsche Kollegin Witthöft einmal eine Zwangspause für rund zwei Stunden und einmal für wenige Minuten in Kauf nehmen. In einer gutklassigen Drittrunden-Partie hatte sie im ersten Durchgang vier Satzbälle gegen sich, rang ihre 21 Jahre alte Kontrahentin aber noch 7:6 (11), 6:1 nieder. Es hätte auch zu einem weiteren deutschen Duell kommen können. Doch die Japanerin Doi behielt mit 7:6 (1), 6:3 gegen Anna-Lena Friedsam die Oberhand.

Auf Doi traf Kerber auch bei ihrem grandiosen Lauf in Melbourne. In der ersten Runde stand sie gegen die 25-Jährige kurz vor dem Aus, ehe sie dann den Australian-Open-Triumph feierte. Im zweiten Satz wehrte die Norddeutsche vor gut fünf Monaten einen Matchball ab. Auch weil sie als erste Deutsche seit Steffi Graf 1999 einen Grand-Slam-Titel holte, gilt Kerber beim traditionsreichen Rasen-Turnier im Südwesten Londons als eine Favoritin. dpa

© SZ vom 03.07.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: