Derby in Baden-Württemberg:Im Gewühl trifft Uth

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Die uninspirierten Hoffenheimer bezwingen den auswärtsschwachen VfB Stuttgart auf schmeichelhafte Weise 1:0.

Inmitten der Dauer-Diskussion um Julian Nagelsmann hat sich 1899 Hoffenheim zu einem schmeichelhaften Sieg gemüht. Die Mannschaft bezwang den auswärtsschwachen VfB Stuttgart 1:0 und verhinderte den nächsten Rückschlag im Kampf um die Europacup-Plätze. Mark Uth (81.) sorgte aus dem Gewühl heraus für den Erfolg. "Es gibt auch glückliche Siege", fand Hoffenheims Mehrheitseigner Dietmar Hopp. Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke sagte zu Sky: "Schade, dass wir wieder nichts mitgenommen haben."

Nagelsmanns Name war seit der Entlassung von Peter Bosz als Trainer von Borussia Dortmund noch häufiger gefallen als ohnehin schon. Die jüngsten Gerüchte heizte Hopp persönlich an, als er am Montag auf der Jahreshauptversammlung eine Ausstiegsklausel in dem bis zum 30. Juni 2021 gültigen Vertrag bestätigte. Hinzu kam, dass Nagelsmann am Dienstag die Partie des BVB in Mainz beobachtete - offiziell natürlich, weil die TSG am Samstag in Dortmund antritt. Bereits vor Wochen war über Nagelsmanns Zukunft spekuliert worden, damals war noch Rekordmeister Bayern München der Top-Interessent. Die Diskussionen, die der Coach selbst mit einem Interview befeuert hatte, führten im Herbst zu einem Leistungsabfall des Teams und enttäuschenden Ergebnissen.

Immerhin berichtete Nagelsmann vor dem baden-württembergischen Derby am Sky-Mikrofon, dass er "Stand jetzt" auch in der kommenden Saison die Hoffenheimer betreuen werde. Sandro Wagner wird dann wohl weg sein: Der Nationalspieler, der im Winter ziemlich sicher zu den Bayern wechselt, fehlte am Mittwoch nach Adduktorenproblemen. Das machte sich bemerkbar, die Gastgeber traten offensiv kaum in Erscheinung. Als das Publikum schon Unmut bekundete, gab Serge Gnabry Hoffenheims ersten Torschuss ab (31.). Nach der Pause übernahm Hoffenheim die Kontrolle, doch auf die wenig inspirierten Aktionen konnte sich Stuttgarts Abwehr prima einstellen. Erst in der 81. Minute gab sie nach: Den ersten Schuss von Pavel Kaderabek kratzten die Gäste noch von der Torlinie, im Nachsetzen hatte Uth aus fünf Metern aber keine Mühe.

© SZ vom 14.12.2017 / SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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