Daviscup gegen Tschechien:Tommy Haas verliert gegen Tomas Berdych

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Eigentlich hatte er schon gewonnen: Doch Tommy Haas vergab drei Matchbälle gegen Tomas Zib und verlor am Ende das Auftaktspiel im Daviscup-Playoff mit 6:4, 6:4, 1:6, 6:7 (9:11) und 3:6. Jetzt muss Nicolas Kiefer ran.

Ob Tommy Haas nach seiner vierten Niederlage im 18. Daviscup-Einzel am Samstag wie geplant im Doppel an der Seite von Alexander Waske (Frankfurt) antritt, scheint fraglich, zumal er im fünften Satz gegen Berdych offenbar Probleme mit dem rechten Arm hatte.

Tommy Haas hat das Auftaktmatch gegen Tschechien verloren. Am Ende des Spiels hatte er Krämpfe im Arm. (Foto: Foto: AP)

Das deutsche Doppel, für das auch noch Rainer Schüttler in Frage kommt, trifft ab 14.00 Uhr (live im DSF) auf die tschechischen Daviscup-Debütanten Frantisek Cermak und Lajos Friedl, die in diesem Jahr bereits drei Turniere gewonnen haben und von der Papierform her als das stärkere Duo gelten.

Daviscup ist nicht wie die normale Tour

Waske sieht darin allerdings keinen Nachteil: "Sie müssen dem Druck in einem so wichtigen Spiel vor eigenem Publikum erstmal standhalten. Daviscup ist mit der normalen Tour nicht zu vergleichen."

Auf jeden Fall ist die Lage für die deutsche Mannschaft im Kampf um den so heiß ersehnten Aufstieg in die Weltgruppe nach der Niederlage von Haas gegen Berdych wieder deutlich schlechter geworden.

Dabei sah es lange Zeit nach einem sicheren Sieg des Deutschen aus, der von Beginn an die Initiative ergriff, Berdych vom ersten Ballwechsel an unter Druck setzte und dem Blondschopf keine Zeit ließ, seinen eigenen Rhythmus zu finden.

Nach einem Break zum 2:1 und insgesamt 47 Minuten Spielzeit nutzte Haas den ersten Satzball zum 6:4. Im zweiten Durchgang bot sich den Zuschauern das gleiche Bild.

Schneller Sand über Eisfläche

Haas hatte das Match und den Gegner im Griff, nutzte eine eklatante Aufschlagschwäche von Berdych im siebten Spiel mit einem Break zum 4:3 und brachte den Vorsprung sicher über die Zeit. Nach 1:34 Stunden bedeutete der Punkt zum 6:4 für Haas eine 2:0-Satzführung für die deutsche Mannschaft.

Tommy Haas ließ sich im dritten Satz von der lauter werdenden Kulisse scheinbar aus dem Rhythmus bringen. Schon im zweiten Spiel gestattete er Berdych das Break zum 2:0. Der Tscheche hielt den Vorsprung, baute ihn mit einem weiteren Break zum 5:1 sogar noch aus und schaffte nach insgesamt 2:03 Stunden Spielzeit mit dem 6: 1-Satzgewinn den Anschluss. Berdych kam nun deutlich besser mit dem recht schnellen Sand zurecht, der über der Eisfläche der Arena verlegt worden war.

Breakdance im entscheidenden Satz

Auch im vierten Satz war Berdych unter dem Strich der effektivere und bessere Spieler. Er nahm Haas gleich im ersten Spiel den Aufschlag ab und profitierte in der Folge von zahlreichen Fehlern seines Gegners, der zwischenzeitlich ganz und gar nicht im Bilde war und meistens einen Schritt zu spät zum Ball kam.

Erst mit dem Rebreak zum 5:5 wendete Haas das Blatt wieder zu seinen Gunsten. Sein folgendes Aufschlagspiel zum 6:5 gewann er zu Null, doch Berdych rettete sich in den Tiebreak, wehrte drei Matchbälle von Haas ab und erzwang nach 3:09 Stunden den fünften Satz.

Der entscheidende Durchgang wurde zu einem "Breakdance", in dem beide Spieler insgesamt fünfmal ihren Aufschlag verloren - Haas allerdings einmal mehr als Berdych, was letztlich die Entscheidung zugunsten der Gastgeber besiegelte.

Unter dem tosenden Jubel der Zuschauer verwandelte der blonde Tscheche nach fast vier Stunden seinen ersten Matchball mit einem As zur 1:0-Führung für seine Mannschaft.

Jetzt muss Nicolas Kiefer gegen Tomas Zib den Ausgleich für das deutsche Team schaffen.

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