Krankenzimmer statt Strafraum: Als die Torfabrik von Hannover 96 am Freitagabend gegen den VfL Wolfsburg wieder ihren Dienst aufnahm, blieb Thomas Brdaric einmal mehr nur die Zuschauerrolle. Am vergangenen Mittwoch war der Angreifer erneut an seinem verletzten Innenmeniskus operiert worden und muss nun wochenlang passen. "Das ist für mich natürlich ganz bitter", sagt der Angreifer. Nach der Nichtnominierung für die Fußball-WM und der zwischenzeitlichen Verbannung auf die Tribüne durch den damaligen 96-Trainer Peter Neururer erlebt Brdaric nun einen weiteren Tiefpunkt.
Neun Tore verbuchten die Niedersachsen in den vergangenen beiden Spielen, doch ausgerechnet der teaminterne Top-Torjäger konnte sich verletzungsbedingt nicht an dem Trefferreigen beteiligen. "Wichtig ist vor allem, dass die Mannschaft Erfolg hat. Ich muss erst wieder richtig fit werden", meint Brdaric, der seine ohnehin gute Erfolgsquote von fünf Treffern in gerade einmal neun Saisonspielen aber wohl zu gerne weiter aufgebessert hätte.
Schon im Wintertrainingslager im vergangenen Januar im spanischen Jerez hatte ihm jedoch sein linkes Knie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Brdaric reiste vorzeitig ab, bekam Eigenblut gespritzt und unterzog sich einem speziellen Stabilitätsprogramm für sein lädiertes Gelenk. Auflaufen konnte er seit dem Start der Rückrunde dennoch nicht. Stattdessen musste er wie schon im Oktober vergangenen Jahres unters Messer.
Auch für seinen Traum von einer Rückkehr in die Nationalmannschaft ist der erneute Ausfall alles andere als förderlich. Während Lukas Podolski und Miroslav Klose bei Bundestrainer Joachim Löw ohnehin gesetzt zu sein scheinen, gibt es in Kevin Kuranyi, Mario Gomez und Mike Hanke weitere hochkarätige Konkurrenten, die zudem bessere Zukunftsperspektiven als der inzwischen 32-jährige Brdaric haben dürften. "Es gibt keine jungen oder alten Spieler. Auf die Qualität kommt es an", meint der verletzte Goalgetter im Wartestand.
Sollte Hannover in den kommenden Wochen erfolgreich bleiben, wäre es für Brdaric aber schon schwierig genug, in der Startformation seines Vereins wieder Fuß zu fassen. Auch aufgrund der Verletzung haben ihm Jiri Stajner und Vahid Hashemian den Rang abgelaufen. Zudem ist im System von Trainer Dieter Hecking nur Platz für eine Spitze.