Die Südamerikaner schafften am Mittwochabend in Köln gegen Japan zwar nur ein 2:2-Unentschieden - doch das reichte für den zweiten Platz in der Gruppe B hinter Mexiko.
An beiden Toren des Weltmeisters war der 25-jährige Superstar vom FC Barcelona unmittelbar beteiligt. Der vom Brasilianer Zico trainierte Asienmeister hielt über weite Strecken gut mit und vergab in der Nachspielzeit sogar noch die Siegchance.
In einer abwechslungsreichen Partie mit vielen Torchancen auf beiden Seiten erzielten Robinho und Ronaldinho vor rund 40.000 Zuschauern schon in der ersten Halbzeit die Tore für die Südamerikaner.
Zunächst Shunsuke Nakamura und kurz vor Schluss Masashi Oguro sorgten bei hochsommerlichen Temperaturen jeweils für den Ausgleich der Elf von Zico, der auf den Tag genau 19 Jahre zuvor das letzte Länderspiel für Brasilien absolviert hatte.
Am Ende waren die Japaner dem Siegtreffer näher als der Weltmeister. Ronaldinho erklärte nach Spielende, er freue sich nun auf das Zusammentreffen zweier Fußball-Kulturen im Semifinale.
Der Coach der Selecao, Carlos Alberto Parreira, hatte ursprünglich das letzte Gruppenspiel gegen den vermeintlichen Underdog für eine umfangreiche Rotation nutzen wollen, um den europäischen Legionären eine Verschnaufpause zu verschaffen.
Doch das ganz große Risiko scheute der 62-Jährige dann doch: Entgegen früheren Andeutungen stand das "magische Viereck" aus Ronaldinho, Kaka, Robinho und Adriano in der Startformation.
Dafür baute Parreira die Abwehr um und setzte Juan und Leo für die Bundesliga-Profis Roque Junior (Leverkusen) und Gilberto (Berlin) ein. Das Spiel hätte wohl einen anderen Verlauf genommen, wenn der tunesische Schiedsrichter Mourad Daami in der 4. Minute einen Treffer des japanischen Verteidigers Akira Kaji nicht wegen Abseits aberkannt hätte - eine Fehlentscheidung.
Richtig lag der Unparteiische dagegen, als er in der 23. Minute nach einem "Wembley-Tor" von Atsushi Yanagisawa weiterspielen ließ. Zu diesem Zeitpunkt führte Brasilien bereits mit 1:0 - durch ein von Ronaldinho wunderbar herausgespieltes und von Robinho eiskalt vollendetes Tor.
Südamerikaner zeigen wieder ihre zwei Gesichter
Die Brasilianer zeigten in dieser Phase der Begegnung wieder ihre bekannten zwei Gesichter: auf der einen Seite die magischen Momente, besonders im Zusammenspiel von Ronaldinho, Robinho und Kaka; und auf der anderen Seite einen an Überheblichkeit grenzenden Leichtsinn, der dem Gegner immer wieder überraschende Möglichkeiten eröffnete.
Eine dieser Chancen nutzte Japans Bester Nakamura in der 27. Minute zu einem mutigen Schuss aus 25 Metern, der an dem nicht optimal postierten Ersatztorwart Marcos vorbei ins Netz flog.
Doch die Freude des mutig aufspielenden Asienmeisters währte nicht lange: Die Brasilianer zogen umgehend die Zügel an, und fünf Minuten nach dem Ausgleich brillierten Ronaldinho und Robinho erneut - nur diesmal in vertauschten Rollen: der 21-jährige Stürmer vom FC Santos als Vorbereiter und der Superstar vom FC Barcelona als Vollstrecker zum 2:1.
In der zweiten Halbzeit versuchte der Weltmeister zunächst, das Ergebnis zu verwalten, und provozierte damit wütende Angriffe der Japaner, die vor allem durch die emsigen Nakamura und Yanagisawa mehrfach Tormöglichkeiten vergaben.
Umgekehrt gingen aber auch die Südamerikaner fahrlässig mit besten Chancen um. Der Ausgleich von Oguro in der 88. Minute kam zu spät, auch wenn der Asienmeister in der Nachspielzeit alles nach vorne warf und in der 92. Minute nur haarscharf an Torwart Marcos scheiterte. Zico zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht: Sein Team habe auf Sieg gespielt.
Mexiko trifft auf Argentinien
Mexiko geht überraschend als Gruppensieger ins Halbfinale um den Confederations Cup und trifft am Sonntag auf Argentinien. Nach dem Sieg über Weltmeister Brasilien reichte den Grün-Weiß-Roten am Mittwoch in Frankfurt am Main ein 0:0 gegen Griechenland für den ersten Platz in der Gruppe B. Trotz einer Leistungssteigerung im letzten Spiel fährt die Mannschaft von Otto Rehhagel mit einem einzigen Punkt nach Hause.