Nein, trainingsfrei werde er nicht bekommen, da war sich Werder Bremens Geschäftsführer Frank Baumann am Dienstag sicher. Es sei ein ganz normaler Arbeitstag für den Angestellten Claudio Pizarro, der am Mittwoch das für einen Fußballprofi fast schon biblische Alter von 40 Jahre erreicht hat.
Pizarro, mit 20 zum ersten Mal an die Weser gekommen, gehört seit zwei Dekaden zum festen Inventar der Bundesliga. 450 Spiele hat der Peruaner inzwischen für Werder Bremen, Bayern München und den 1. FC Köln absolviert, so viele wie kein anderer aktiver Spieler. Dazwischen lagen nur zwei erfolglose Abstecher auf die Insel zum FC Chelsea.
Sein erstes Bundesligaspiel absolvierte Pizarro noch im vergangenen Jahrtausend - am 28. August 1999 gegen Hertha BSC, unter anderem an der Seite von Frank Baumann, 42. Fast müßig zu erwähnen ist, dass Pizarro mit seinen 40 Jahren auch der älteste unter den aktiven Spielern in der Bundesliga ist. Und nicht nur das: Er ist mit 192 Toren der erfolgreichste Schütze. Dem 193. Treffer stand am Samstag im 1:2 verlorenen Spiel in Stuttgart nur der Pfosten im Weg. Nicht nur deswegen will sein rund vier Jahre jüngerer Trainer Florian Kohlfeldt weiter auf die Dienste des Altmeisters Pizarro setzen: "Wenn er reinkommt, ist der Effekt auf unterschiedlichen Ebenen so stark, dass ich nicht darauf verzichten möchte", sagte er.
Um zum ältesten Spieler der Bundesliga-Historie zu werden, müsste Pizarro allerdings noch etwas länger die Knochen hinhalten: 43 Jahre und sechs Monate war der Schalker Klaus Fichtel bei seinem letzten Spiel 1988.