Bundesliga-Vorschau:Schalke kann vorlegen

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Beim Revierderby in Bochum kann der FC Schalke 04 seinen Vorsprung ausbauen. Bremen muss gegen den Angsttrainer antreten, auf den FC Bayern wartet der Lieblingsgegner.

Jetzt kann der Spitzenreiter wieder vorlegen. Schalke 04 eröffnet den 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga am Freitag (20.30 Uhr/live bei arena) in Bochum, wo er seit 1998 nicht verlor und vier der letzten fünf Gastspiele gewann. Vor 30 Jahren überstanden die Königsblauen im Titelkampf eine Nervenprobe in Bochum, als Joker Thomas Lander in vorletzter Minute der 2:1-Siegtreffer gelang.

Will Meister werden: Kevin Kuranyi. (Foto: Foto: dpa)

Verfolger Werder Bremen hat in Bielefeld nur eine Bilanz von 5:7 Siegen und verlor dort jeweils, wenn Ernst Middendorp auf der Trainerbank der Arminen saß. Der VfB Stuttgart verlor nur eins der letzten 19 Duelle mit Gladbach, Titelverteidiger Bayern München kann seine minimale Chance auf die Champions League gegen Lieblingsgegner HSV wahren. Gegen die Hanseaten verbuchte der Rekordmeister die meisten Siege und Tore.

Der 31. Spieltag im Stenogramm:

VfL Bochum - Schalke 04 (Freitag, 20.30 Uhr):

Schalke kassierte am 4. April 1998 mit 0:3 die letzte Niederlage in Bochum. In den folgenden fünf Heimspielen gegen S04 gab es für den VfL nur einen Punkt (mit einem 1:1 am 28. April 2001) und vier Niederlagen mit je zwei Gegentoren. Nervenkitzel im Titelkampf bot die Partie vom 21. Mai 1977 in Bochum, als Joker Thomas Lander mit dem 2:1 in der 89. Minute alle Chancen für die letzte Runde offen hielt.

Die Knappen gewannen vier der letzten fünf Saisonpartien zu Null und verloren von den letzten zehn Gastspielen nur das in München (0:2). Mit einem Dreier können sie ihren Vereinsrekord von neun Auswärtssiegen (Saison 2004/05) einstellen, zumal kein Team zu Hause so oft verlor wie der VfL (achtmal). Bochum gewann drei der letzten vier Aufgaben und holte schon so viele Punkte wie in der Hinrunde (je 18). Top-Torjäger Theofanis Gekas traf in jedem der letzten sechs Spiele und erzielte in den letzten neun Runden elf Tore.

In den letzten 15 Partien bejubelte der VfL nur ein Tor eines Spielers, der schon zu Saisonbeginn im Kader stand (Christoph Dabrowski beim 3:1 in Bielefeld). - Hinrunde: 1:2

Bayern München - Hamburger SV:

Gegen keinen Klub feierten die Münchner so viele Siege (51) und Tore (179) wie gegen den HSV. Von den letzten 24 Heimspielen gegen die Hanseaten gewann der FC Bayern 18 und verlor nur das in der vergangenen Saison (1:2). Claudio Pizzarro schoss zehn Tore gegen Hamburg, die meisten aller aktuellen Spieler.

Andererseits sind 20 Punkte und fünf Niederlagen in den ersten 13 Rückrundenspielen die schlechteste Münchner Bilanz seit elf Jahren. Abstiegskandidat HSV verbuchte in diesem Jahr drei Punkte und vier Tore mehr als der Titelverteidiger sowie fünf Gegentore weniger. Die Bayern holten 13 von 15 möglichen Punkten in den letzten fünf Heimspielen, erzielten zu Hause in dieser Saison aber nur einmal mehr als zwei Treffer.

In den 83 Spielen gegen den HSV flog noch nie ein Münchner vom Platz. HSV Trainer Huub Stevens gewann einen von acht Auftritten in München: 3:1 mit Schalke am 14. April (!) 2001. Unter seiner Regie kassierten die Hamburger in den letzten vier Gastspielen kein einziges Gegentor und verloren nur eine der letzten zehn Aufgaben. Der Ex-Münchner Paolo Guerrero brachte dem HSV in den letzten beiden Partien mit zwei Jokertoren drei Punkte ein. - Hinrunde: 2:1

Alemannia Aachen - Hertha BSC Berlin:

Den einzigen Heimsieg gegen Hertha in einem Duell zweier Erstligisten feierten die Aachener, als sie am 6. August 1969 mit einem 1:0 ins Pokal-Halbfinale einzogen. Jetzt verlor die Alemannia mit der löchrigsten Abwehr die letzten vier Spiele in Folge, gewann aber drei der letzten vier Heimpartien. Sie ist das zweitschwächste Heimteam, Hertha die zweitschlechteste Auswärtself.

Nur Schlusslicht Gladbach holte in der Rückrunde weniger Punkte als die Berliner, die bei nur einem Sieg in den letzten zehn Runden wie Aachen in diesem Jahr 23 Gegentore kassierte. Kein Team musste in der ersten Halbzeit so viele Treffer hinnehmen wie Aachen und Berlin (je 24). Beide Teams sind auch führend in Sachen Kopfball-Gegentoren (je zwölf), und Hertha hält den Spitzenwert mit zehn Gegentreffern nach Eckbällen. - Hinrunde: 1:2

Borussia Mönchengladbach - VfB Stuttgart:

Mit einem 3:1 gegen Stuttgart qualifizierte sich Gladbach am 10. Juni 1995 erstmals nach dem UEFA-Cup-Gewinn 1979 wieder für das internationale Geschäft. Von den anschließenden 19 Treffen mit dem VfB gewann Borussia aber nur noch eins: am 30. April 2005 am 31. Spieltag mit 2:0. In den letzten acht Duellen erzielte Stuttgart höchstens ein Tor. Cacau sorgte für drei der letzten fünf Schwaben-Treffer.

VfB-Trainer Armin Veh absolvierte seine 65 Bundesligaspiele (drei Tore) und vier UEFA-Cup-Einsätze ausschließlich für Gladbach. Seit dem 1:0 im Hinspiel gewannen die Schwaben jedes Spiel, in dem sie das 1:0 erzielten, aber auch nur diese. Nur beim 3:2 in Bremen am 16. September machten sie aus einem Rückstand noch einen Sieg. Als beste Rückrundenelf gewann Stuttgart, das den 600. Bundesligasieg einfahren kann, die letzten vier Spiele in Folge mit insgesamt elf Toren. Das sind zwei Treffer mehr als die Gladbacher, die ihre letzten drei Partien zu Null verloren, in der gesamten Rückrunde erzielten. In 14 Spielen der Borussen fiel höchstens ein Tor, zehnmal verloren sie 0:1. - Hinrunde: 0:1

FSV Mainz 05 - Hannover 96:

Noch kein Tor erzielte Hannover in den bisherigen Bundesligaspielen in Mainz, die ebenfalls im April stattfanden. Allerdings verlor der FSV seine letzten beiden Heimspiele mit jeweils drei Gegentreffern. In den letzten fünf Partien, in denen sie nur einen Punkt holten, kassierten die Rheinhessen jeweils mindestens zwei Gegentore, insgesamt 13.

Mohamed Zidan erzielte vier Tore in den letzten vier Spielen und führt mit elf Treffern die Rückrunden-Torschützenliste an. Die Niedersachsen gewannen nur eine der letzten sieben Aufgaben, in denen sie nur viermal ins Netz trafen. Ihr letzter Auswärtssieg stammt vom 17. Februar (1:0 in Leverkusen). 96 stellt die beste Abseitsfalle der Liga, die bereits 173-mal zuschnappte - mehr als doppelt so oft wie bei Tabellenführer Schalke (83-mal).

Hannover hat mit elf die meisten Torschützen der Rückrunde, Mainz mit vier die wenigsten.

Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt:

Der spätere Dortmunder Andy Möller machte mit dem einzigen Frankfurter Elfmeter in Dortmund am 20. April 1991 ein 3:0 und damit den bislang letzten Eintracht-Sieg im Westfalenstadion perfekt. Dort verlor Frankfurt sieben der zehn folgenden Auftritte, zwei mit sechs Gegentoren.

In dieser Saison hat nur Bremen auswärts weniger als die vier Niederlagen der Hessen kassiert. Frankfurt verlor drei der letzten vier Pflichtspiele mit zehn Gegentoren und spielte mit der zweitschlechtesten Abwehr in den letzten sechs Runden nur einmal zu Null - beim 1:0 gegen die Bayern. BVB-Coach Thomas Doll verlor keine seiner vier Trainer-Aufgaben gegen die Eintracht, für die er in 28 Bundesligaspielen drei Tore schoss.

Doll ist seit 14 Liga-Heimspielen sieglos, gewann aber zwei der letzten drei Partien. Nur Schlusslicht Gladbach schoss weniger Heimtore als der BVB (15), der in der Rückrunde zu Hause so viele Punkte holte (sieben) wie Frankfurt auswärts. - Hinrunde: 1:1

1. FC Nürnberg - VfL Wolfsburg:

Von elf Bundesligaduellen der beiden Vereine verlor der Club nur eins, das aber am 3. November 2001 mit 0:5 in Wolfsburg recht happig. Die "Wölfe" entließen Trainer Wolfgang Wolf nach ihrem bislang letzten Punktgewinn in Nürnberg, 1:1 am 1. März 2003.

Die Franken sind seit dem 8. November (1:2 gegen Bremen) zu Hause ungeschlagen, gewannen aber nur zwei der letzten acht Ligaspiele. Wolfsburg ist mit zwei Punkten die schwächste Auswärtself der Rückrunde und in der Fremde seit dem 2:1 in Mainz am 7. November sieglos. Die Niedersachsen verloren drei der letzten vier Partien und zuletzt zweimal mit 2:3.

Kein aktueller Bundesligaspieler traf häufiger gegen Nürnberg als der Wolfsburger Marcelinho (fünfmal). - Hinrunde: 1:1

Arminia Bielefeld - Werder Bremen:

Ernst Middendorp gewann seine beiden Heimspiele als Arminia-Trainer gegen Bremen mit jeweils drei Toren und holte in nur fünf Spielen sieben der elf Bielefelder Rückrundenpunkte - so viele Zähler wie in den 13 Partien der Ostwestfalen vor seinem Engagement.

Werder ist seit acht Liga- sowie zwölf Pflichtspielen ungeschlagen und kassierte in den letzten sieben Runden insgesamt nur zwei Gegentore - Arminia in den letzten zwei Partien sechs. Von den letzten zwölf Gastspielen verloren die Hanseaten nur das in Stuttgart (1:4 am 10. Februar).

Für die Bremer gab es in den letzten fünf Auftritten in Bielefeld insgesamt vier Platzverweise. Werder-Torjäger Miroslav Klose traf fünfmal gegen die Arminia, aber noch nie in Bielefeld. Die Ostwestfalen holten zwölf Punkte durch Treffer in dern letzten 20 Minuten, so viele wie kein anderes Team. - Hinrunde: 0:3

Energie Cottbus - Bayer Leverkusen:

Zwei Siege in Leverkusen, aber nur einen Heimpunkt gegen Bayer weist die Cottbuser Bilanz aus. Mit einem Remis kann der FC Energie, der in der Rückrunde nur ein Heimspiel verlor (0:2 gegen Aachen am 10. März), schon vier Runden vor Schluss den Vereins-Rekord von 39 Saisonpunkten einstellen.

Die Lausitzer holten im zweiten Saisonabschnitt einen Zähler mehr als UEFA-Cup-Aspirant Leverkusen und haben in Sergiu Radu (acht Treffer) den drittbesten Torschützen der Rückrunde. Cottbus gewann keins seiner beiden Sonntag-Heimspiele.

Bayer verlor nur eins der letzten vier Gastspiele (1:2 in München) und ist die viertbeste Auswärtself der Rückrunde (zehn Punkte) sowie der bisherigen Saison (22). In den letzten sieben Partien in der Fremde blieb Leverkusen nur einmal ohne Torerfolg, beim 0:0 in Hamburg am 11. März. - Hinrunde: 1:3

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