Bundesliga:VfB Stuttgart entzaubert Bayern mit 2:0

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Mit einem Doppelpack hat Cacau den Bayern die letzten Träume von der Teilnahme an der Champions League zerstört. Die Münchner müssten nun fünf Punkte in vier Spielen aufholen - hingegen kann der VfB vom Double träumen.

Die Schwaben gewannen am Samstag den prestigeträchtigen, für die Qualifikation zur Königsklasse vorentscheidenden und deshalb besonders brisanten Süd-Schlager gegen den deutschen Rekordmeister dank zweier Treffer des Brasilianers in der 23. und 25. Minute hochverdient mit 2:0. Damit droht den Münchnern erstmals seit zehn Jahren die Nichtteilnahme an der Champions League.

Durch den erst elften Heimsieg im 40. Vergleich gegen die enttäuschenden Münchner baute der Tabellendritte der Fußball-Bundesliga seinen Vorsprung gegenüber dem Verfolger auf beruhigende fünf Punkte aus. Zugleich war es der krönende Abschluss einer erfolgreichen Woche mit dem Einzug ins Pokalfinale am Mittwoch in Wolfsburg als erstem Höhepunkt.

Beide Mannschaften neutralisierten sich im mit 55.000 Zuschauern seit Monaten ausverkauften Daimler-Stadion gut 20 Minuten lang. Die Vierer-Abwehrketten hatten den gegnerischen Angriff jeweils problemlos unter Kontrolle, so dass es bei frühsommerlichen Temperaturen bis zu diesem Zeitpunkt keine erwähnenswerten Torchancen auf beiden Seiten gab.

Lauth als zweiter Stürmer

VfB-Trainer Armin Veh hatte im Gegensatz zum zurückliegenden Heimspiel gegen Hannover 96 etwas überraschend Benjamin Lauth als zweiten Stürmer neben Cacau aufgeboten, um seinem Einmann-Angriff mehr Schlagkraft zu verleihen. Diese Taktik zahlte sich aus.

Thomas Hitzlsperger sorgte dann für den ersten kleinen Aufreger (21.): Bayern-Torhüter Oliver Kahn konnte den zu schwachen Heber des Nationalspielers jedoch abfangen. Dann schlug Cacaus "Stunde". Beim 1:0 profitierte der 26 Jahre alte Stürmer von einem missglückten Abwehrversuch: Christian Lells Schuss prallte von seinem Körper unhaltbar für Kahn ins Netz.

120 Sekunden später verwandelte Cacau einen präzisen Pass des jungen Sami Khedira souverän zum 2:0, seinem zwölften Saisontor. Dem wie entfesselt stürmenden Südamerikaner boten sich zwei weitere gute Möglichkeiten: Zuerst verzog er völlig frei stehend (28.), dann traf er nach eine scharfen Hereingabe Ricardo Osorios nur die Latte (32.).

Bayern blieb in dieser Phase den Beweis einer Spitzenmannschaft schuldig. Vor allem von der Offensivabteilung ging keinerlei ernsthafte Gefahr aus. Nationalstürmer Lukas Podolski war ein Ausfall und wurde von Trainer Ottmar Hitzfeld zur Halbzeit durch Claudio Pizarro ersetzt.

Schwaches Mittelfeld

Aus dem Mittelfeld, in dem Bastian Schweinsteiger vermisst wurde, kamen kaum Impulse. Der VfB steckte dagegen den Ausfall seines Torjägers Mario Gomez (13 Treffer) gut weg, zumal ihn Cacau glänzend vertrat. Der frühere VfB-Profi und Weltmeister von 1990, Guido Buchwald urteilte zur Pause: "Die haben die Bayern an die Wand gespielt."

Die sonst meist in Stuttgart dominierenden Gäste fanden kein Mittel, um die glänzend eingestellten, ruhig und sicher spielenden Stuttgarter ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Im Gegenteil: Kahn verhinderte mit einer Glanzparade in der 58. Minute bei einem Gewaltschuss Hitzlsperger einen höheren Rückstand.

Die Bayern bäumten sich gegen die Niederlage kaum auf und konnten dem überzeugenden Auftritt der Schwaben nichts entgegen setzen. Je länger die Partie dauerte, um so klarer beherrschte der VfB den konsternierten Kontrahenten.

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