Bundesliga:Pechvogel Asanin: Gladbach verliert nach Eigentor 0:1 in Bochum

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Pechvogel Sladan Asanin hat mit einem Eigentor zwei Minuten vor Schluss dem VfL Bochum einen überaus glücklichen 1:0-Sieg beschert und Borussia Mönchengladbach noch tiefer in den Abstiegstrudel gerissen.

Der Kroate lenkte am Sonntag in der 88. Minute eine Freistoß-Eingabe ins eigene Tor und vermasselte den Gladbachern nach einer couragierten Vorstellung im ausverkauften Ruhrstadion die Generalprobe für das Pokal-Halbfinale bei Alemannia Aachen am Mittwoch.

Bochum verdrängte mit dem "Dusel"-Sieg Bayer Leverkusen wieder von Platz vier und wahrte seine makellose Heimbilanz. Die letzte Niederlage im Ruhrstadion datiert vom 15. März 2003 gegen Bayern München.

VfL-Keeper Rein van Duijnhoven ist zu Hause seit 834 Minuten ohne Gegentor und weiter auf Rekordjagd. Dem Niederländer fehlen nun nur noch zehn Minuten zur Heim-Bestmarke des Schalke-Schlussmanns Norbert Nigbur aus der Bundesliga-Saison 1974/75. "Es war ein glücklicher Sieg. Das haben die Gladbacher einfach nicht verdient", sagte van Duijnhoven und zeigte Mitgefühl für die "Fohlen".

Sein Gegenüber Claus Reitmaier war dennoch optimistisch: "Wir haben Bochum an die Wand gespielt. Deswegen wird uns dieses Spiel aufbauen. Wenn wir so weiter spielen, werden wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben." VfL- Trainer Peter Neururer atmete tief durch und hakte die schlechte Leistung seiner Mannschaft schnell ab: "Spielkultur zählt im Moment nicht so viel."

Die so heimstarken Bochumer konnten gegen Gladbach in Bestbesetzung antreten, taten sich aber schwer. Nach flottem Beginn mit Chancen durch Vahid Hashemian (11.) und Miroslav Stevic per Freistoß (15.) hatte der VfL sein Pulver verschossen.

Möglichkeiten im Minuten-Takt

Gladbach stand sicher in der Abwehr und kam, angetrieben vom neu formierten Sturm-Duo Arie van Lent und Joris van Hout, zu immer besseren Chancen. Van Lent sprintete in der 22. Minute in einen verunglückten Rückpass des jungen VfL-Verteidigers Philipp Bönig. Der folgende Pressschlag mit van Duijnhoven landete auf dem Tornetz. Dann zielte der frei stehende Bradley Carnell überhastet aus 16 Metern über das Tor (36.).

Vor der Pause gab es Gäste-Möglichkeiten im Minutentakt: Ein Freistoß von Bernd Korzynietz flog knapp über das Tor (40.), Igor Demo, der später mit Verdacht auf einen Außenbandriss im rechten Sprunggelenk ausschied, vergab in aussichtsreicher Position (41.) ebenso wie Jeff Strasser bei seinem Kopfball nach einer Ecke (42.).

Aachens Trainer Jörg Berger, der vor dem Pokal-Halbfinale am Mittwoch in Bochum "spionierte", war angesichts der Überlegenheit der "Fohlen" voll des Lobes: "Ich habe Gladbach vorher schon zwei Mal beobachtet. Aber so gut wie heute in der ersten Halbzeit habe ich sie noch nicht gesehen. Es müsste schon 2:0 für die Borussia stehen", sagte der Alemannia-Coach in der Pause.

Den Bochumern fehlte die ordnende Hand im Mittelfeld, Dariusz Wosz war in seinem 200. Bundesligaspiel für den VfL mit dieser Ausgabe überfordert. Bemerkenswert, wie Hashemian trotz seines Nasenbeinbruchs in die Zweikämpfe ging. Der Iraner, der erstmals nach der "Kopfstoß-Affäre" mit seinem inzwischen suspendierten Mitspieler Sunday Oliseh wieder spielte, trug zum Schutz der lädierten Nase eine Gesichtsmaske. Doch er schonte sich nicht, flog auch in der 59. Minute in einen Kopfball nach einer Ecke. Danach verflachte die Partie bis zum Missgeschick von Asanin kurz vor dem Schlusspfiff.

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