Bundesliga:HSV hat nur noch einen Punkt Rückstand auf Bayern München

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Am vorletzten Spieltag der Hinrunde besiegten die Hamburger Hertha BSC mit 2:1. Auch Schalke 04 hielt mit einem 1:0 gegen Mainz den Anschluss an die Tabellenspitze. Allerdings können die Münchner mit einem Sieg gegen Kaiserslautern bereits vorzeitig Herbstmeister werden.

Der Hamburger SV bleibt in der Fußball-Bundesliga schärfster Verfolger von Tabellenführer Bayern München. Der HSV gewann am 16. Spieltag gegen Hertha BSC mit 2:1 und verkürzte den Rückstand auf den Titelverteidiger vorerst auf einen Punkt.

Hamburgs Mittelfeldspieler Mehdi Mahdavikia (l.) freut sich mit Kapitän van Buyten über seinen verwandelten Elfmeter (Foto: Foto: Reuters)

Ein Blitzstart dank Berliner Schützenhilfe ebnete dem Hamburger SV den Weg zum vierten Sieg nacheinander. Hertha-Abwehrspieler Dick van Burik mit einem Eigentor (2.) und ein von Mehdi Mahdavikia verwandelter Strafstoß (8.) nach Foul von van Burik brachten den HSV frühzeitig auf Erfolgskurs.

Marcelinho fliegt vom Platz

Für den Gegentreffer sorgte vor 54.129 Zuschauern Yildiray Bastürk (76.) nach einem Fehler von HSV-Torwart Sascha Kirschstein. Hertha verlor bei der Verfolgung der Bundesliga-Spitzengruppe nicht nur an Boden, sondern auch seinen torgefährlichen Mittelfeldlenker Marcelinho, der nach einem Revanchefoul an Benjamin Lauth (52.) per Ampelkarte zum vorzeitigen Duschen geschickt wurde.

Trotz des Fehlens von sechs verletzten oder gesperrten Spielern ließen sich die dezimierten Gastgeber nicht aus ihrem Erfolgsrhythmus der vergangenen Wochen bringen. Dem flotten und souveränen Spiel der Hanseaten in der ersten Halbzeit folgte allerdings eine mäßige zweite Halbzeit.

Die Rolle des für mindestens zwei Monate wegen eines Knöchelbruchs fehlenden Niederländers Rafael van der Vaart, hatte Sergej Barbarez übernommen. Der noch am Vortag in Sarajevo zu "Bosniens Mann des Jahres" gewählte 34-Jährige gefiel durch Umsicht und seine Steilpässe auf die schnellen Stürmer Benjamin Lauth und Emile Mpenza.

Arbeitssieg für Schalke

Der FC Schalke 04 hat die Abschiedsankündigung von Trainer Ralf Rangnick gut verdaut und in der Bundesliga einen wichtigen Sieg im Kampf um die internationalen Plätze gelandet.

Marcelo Bordon bescherte dem Vizemeister mit dem Tor des Tages (58. Minute) zum 1:0 gegen den FSV Mainz 05 drei wichtige Zähler im letzten Heimspiel des Jahres vor 61.524 Zuschauern. Der Kopfball des Abwehrspielers nach einem Freistoß von Lincoln senkte sich über Wache ins lange Eck zum 1:0. Zwar drängte der Revierclub danach auf das zweite Tor, vergab jedoch weitere Möglichkeiten. Die Mainzer konnten das Blatt in ihrem 50. Bundesligaspiel nicht mehr wenden.

Schon vor dem Anpfiff drehte Rangnick, der am Tag zuvor erklärt hatte, seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, eine Ehrenrunde im Stadion. Und es schien, als wollte sich der Chefcoach schon von den Schalke-Fans verabschieden, weil er mit dem vorzeitigen Ende seiner Amtszeit in der Winterpause rechnet.

"Intrigen-Vorstand raus! Ralf, wir sind auch traurig", hieß es auf einem Fan-Plakat in der Nordkurve. Zwischendurch feierten die Zuschauer den Coach immer wieder mit "Ralf Rangnick"-Sprechchören. Teammanager Andreas Müller betonte vor der Partie, dass man nun das letzte Spiel vor der Winterpause in Stuttgart abwarten wolle: "Dann setzen wir uns zusammen.

Dortmund schwächelt

Der Vormarsch von Borussia Dortmund in der Tabelle ist endgültig gestoppt. Mit dem 0:2 bei Eintracht Frankfurt kassierten die Westfalen bereits die zweite Niederlage nacheinander. Francisco Copado (9.) und Ioannis Amanatidis (84.) trafen für die Hessen, die sich weiter von der Abstiegszone entfernten. Beim BVB sah Tomas Rosicky (72.) die Gelb-Rote Karte.

Die Erfolgsserie von Peter Neururer als Trainer von Hannover 96 hielt auch im vierten Spiel. Zwar musste sich der niedersächsische Fußball-Bundesligist am Samstag in der Heimpartie gegen Borussia Mönchengladbach vor 39.202 Zuschauern mit einem 1:1 begnügen, doch in den vier Spielen mit dem Nachfolger von Ewald Lienen gelangen immerhin acht Punkte.

Ralf Rangnick verabschiedet sich von Fans und Maskottchen beim letzten Heimspiel dieses Jahres in der Veltins Arena. (Foto: Foto: AP)

Bei den Gladbachern zeigt die Kurve hingegen weiter nach unten. Trotz der Führung durch Kahe (52.) blieb die Borussia im sechsten Spiel hintereinander ohne Sieg, weil Jiri Stajner (67.) der Ausgleich für Hannover gelang.

Kein Sieg für Duisburgs neuen Trainer

Zwei Tage nach der Trennung von Chef-Trainer Norbert Meier bleibt der MSV Duisburg in der Fußball-Bundesliga weiterhin erfolglos. Die vom bisherigen Assistenz-Coach Heiko Scholz betreute Elf kam am Samstag gegen Arminia Bielefeld über ein 1:1 nicht hinaus und steckt nach fünf sieglosen Spielen in Serie mit elf Punkten im Tabellenkeller fest.

Die Ostwestfalen verbuchten nach zuletzt drei Niederlagen in vier Spielen immerhin einen wichtigen Punkt. Vor 19.143 Zuschauern in der MSV-Arena erzielte Abdelaziz Ahanfouf (42.) den Treffer für Duisburg, Fatmir Vata gelang der Ausgleich für die Arminia (52.). In der Schlussphase sah Duisburgs Markus Kurth die Gelb-Rote Karte wegen Foulspiels.

Unentschieden in Nürnberg

Der 1. FC Nürnberg muss weiter auf seinen ersten Heimsieg unter Hans Meyer warten, während Bayer Leverkusen seine sportliche Talfahrt vorerst gestoppt hat. Mit dem 1:1 beim 1. FC Nürnberg feierte die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe ihren ersten Punktgewinn in der Fußball-Bundesliga nach zuletzt zwei Niederlagen.

"Wir haben den Abwärtstrend gebremst und nach hinten Distanz gewahrt", sagte Skibbe und war mit der Punkteteilung genauso zufrieden wie sein Nürnberger Kollege Hans Meyer: "Mit dem Unentschieden kann ich leben. Bayer hat die besseren Fußballer, wir haben unsere taktischen und technischen Defizite durch große Laufbereitschaft wettgemacht."

In einer sehr schwachen Begegnung vor 24.928 Zuschauern im Frankenstadion hatte Bernd Schneider (45.) Meyers Hoffnung auf seinen ersten Heimsieg zunichte gemacht. Markus Schroth (29.) hatte Nürnberg in Führung gebracht. Nach der Partie bestätigte "Club"-Präsident Michael A. Roth das Leverkusener Interesse an Nürnbergs Stürmer Stefan Kießling, der wegen der fünften Gelben Karte kommenden Sonntag in Berlin fehlen wird: "Wenn die Offerte so gut ist, muss man überlegen, ob man die Sache konkretisieren kann."

Glückliches Händchen von Trapattoni

Der VfL Wolfsburg hat seine sportliche Talfahrt in der Fußball-Bundesliga am Samstag mit einem 0:1 gegen den VfB Stuttgart fortgesetzt.

Silvio Meißner besiegelte vor 23.686 Zuschauern in der 62. Minute die erste Heimniederlage der Niedersachsen, die nun schon seit sieben Partien nicht mehr gewonnen haben. Der VfB bleibt auswärts hingegen ungeschlagen und hat mit dem vierten Saisonsieg Anschluss an die obere Tabellenhälfte gefunden.

In der Partie der Tabellen-Nachbarn waren die umformierten Hausherren von der ersten Minute an sichtlich um Wiedergutmachung für die 1:5-Schlappe vom vergangenen Sonntag in Mainz bemüht. Der wiedergenesene Regisseur Andres D'Alessandro und der neue Abwehrchef Stefan Schnoor, der den gesperrten Kevin Hofland vertrat, versuchten, Ordnung in die eigenen Reihen zu bringen.

Kämpferische Wölfe weiter ohne Erfolgserlebnis

Das gelang aber nicht durchgängig. Der VfL erspielte sich zwar ein optisches Übergewicht, klare Tormöglichkeiten resultierten daraus aber kaum. Auch in der zweiten Hälfte änderte sich an der Szenerie nichts. Die "Wölfe" zwar weiterhin kämpferisch engagiert, liefen sich aber immer wieder in der gut gestaffelten Stuttgarter Abwehr fest.

Auch die Schwaben hatten wenig zu bieten, bis Trainer Giovanni Trapattoni eine glückliche Hand bewies. Der eben erst eingewechselte Meißner stocherte den Ball aus Nahdistanz zur überraschenden Gäste-Führung ins Netz.

Nationalstürmer Mike Hanke hatte nur fünf Minuten später den Ausgleich auf den Fuß, scheiterte aber an Hildebrand. Mehr ließen die cleveren Gäste auch in der Schlussphase nicht zu.

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