Bundesliga:Die neuen Leiden des jungen D.

Lesezeit: 1 min

Das ist nicht nur für den FC Bayern bitter: Mittelfeldakteur Sebastian Deisler fällt mit einer schweren Knieverletzung lange aus. Damit verpasst Deisler auch die WM im eigenen Land.

Während Deislers Teamkollegen sich beim Abschlusstraining in München auf das Bundesliga-Spitzenspiel an diesem Sonntag gegen den FC Schalke 04 vorbereiteten, machte die Hiobsbotschaft von der Knorpelverletzung Deislers die Runde.

Pechvogel: Sebastain Deisler. (Foto: Foto: AP)

Wie Bayern-Sprecher Markus Hörwick mitteilte, hat Deisler eine Knorpelabsprengung am rechten Knie und wird sechs Monate ausfallen. "Das ist ein Riesenschock für uns alle, für den FC Bayern sowie die Nationalmannschaft ein Riesenverlust", sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß.

Der Mittelfeldspieler hatte sich in Colorado von US-Kniespezialist Richard Steadman untersuchen lassen und musste nun die niederschmetternde Diagnose hinnehmen müssen, die ihn im schlechtesten Fall auch um die Fortsetzung der Karriere zittern lässt.

Die Trainingsverletzung hatte sich Deisler Anfang dieser Woche zugezogen, ausgerechnet an dem Knie, das schon mehrfach operiert worden war. Die nächste Operation folgt Anfang der kommenden Woche.

Wenige Tage später wird Deisler, dessen Vater in der bitteren Stunde bei ihm ist, nach Deutschland zurück kehren.

"Ich habe kurz mit ihm gesprochen und gesagt: Kopf hoch. Aber er ist natürlich sehr geknickt und muss die Nachricht erst einmal verarbeiten", sagte Bayern-Trainer Felix Magath auf der Internetseite "fcb.de". "Es ist fürchtlich, dass er jetzt für die Weltmeisterschaft ausfällt." Für den 26 Jahre alten Deisler, der Ende vergangenen Jahres seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2009 verlängert hatte, platzte zum zweiten Mal der Traum von der Teilnahme an einer Weltmeisterschaft.

Der Verletzungs-Pechvogel hatte schon die WM vor vier Jahren in Japan und Südkorea verpasst, nachdem er sich beim 6:2-Sieg gegen Österreich im letzten Testspiel der Nationalmannschaft vor der Abreise nach Asien schwer am rechten Knie verletzt hatte.

Der US-Kniespezialist Steadman hatte Deisler damals an dem Gelenk operiert und maßgeblich dazu beigetragen, dass dieser überhaupt wieder Fußball spielen konnte. Nun geht der Kampf um das Comeback für Deisler zum wiederholten Mal los.

Die Leidensgeschichte des Mittelfeldspielers ist nahezu unglaublich. Neben den Knieoperationen und jeder Menge Muskelverletzungen wurde der sensible Fußball-Profi auch wegen Depressionen behandelt. Im Dezember 2003 war er wegen Depressionen zur Behandlung im Max-Planck-Institut in München, im Oktober 2004 reiste er vor dem Champions-League-Spiel aus Turin deshalb ab.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: