Bremen unterliegt Gladbach:Keine Lösungen, keine Punkte

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Ratlose Bremer: Trainer Alexander Nouri nimmt nach Spielende Claudio Pizarro in den Arm. (Foto: Carmen Jaspersen/dpa)

Werder Bremen rutscht durch die 0:1-Niederlage gegen Gladbach auf den Relegationsplatz. Sportdirektor Frank Baumann kündigt Konsequenzen an - für die Spieler, nicht den Trainer.

Die sportliche Talfahrt von Werder Bremen nimmt langsam dramatische Züge an. Auch gegen Borussia Mönchengladbach gelang den Norddeutschen am Samstag nicht der erste Sieg im Jahr 2017. Durch vier Niederlagen in Serie zu Beginn dieses Jahres sind die Bremer inzwischen wieder auf Platz 16 abgerutscht.

Die Situation spitzt sich dadurch auch für Trainer Alexander Nouri zu, auch wenn ihm Bremens Sportdirektor Frank Baumann weiter das Vertrauen ausspricht. Nouri stünde nach wie vor nicht zur Disposition, erklärte Baumann nach dem 0:1 (0:1) gegen Gladbach. Vielmehr nahm Baumann die Spieler in die Pflicht: Man werde sich intensiv anschauen, "wer weiter würdig ist, das Trikot von Werder Bremen zu tragen."

Nouri hatte gegen die Borussia Kapitän Clemens Fritz zunächst erneut nur auf die Bank gesetzt, obwohl der Mittelfeldspieler längst wieder fit ist. Auch Routinier Claudio Pizarro blieb nach auskurierter Oberschenkelblessur erst einmal draußen. In der Abwehr setzte der Werder-Coach wie zuletzt auf eine Dreierkette, die aber einmal mehr alles andere als sicher wirkte.

Bereits in der zwölften Minute nutzten die Gäste ein Loch in der Werder-Abwehr zur Führung. Nach präzisem Zuspiel von Christoph Kramer überwand Thorgan Hazard Felix Wiedwald im Bremer Tor. Die Gladbacher, seit dem Trainerwechsel von André Schubert zu Dieter Hecking wieder deutlich stabiler, hatten die Partie danach weitgehend im Griff. Nur einmal wurden die Bremer wirklich gefährlich, als Serge Gnabry Fin Bartels freispielte. Bartels scheiterte aber am stark reagierenden Yann Sommer im Borussen-Tor.

"Wir haben auf dem Spielfeld keine Lösungen gefunden"

Auf der Gegenseite versäumte es Gladbach, schon vor der Pause die Verhältnisse zu klären. Erst vertändelte Patrick Herrmann nach Kramer-Zuspiel leichtfertig. Dann schoss André Hahn, der im Angriff neben Hazard begann, volley über das Tor. Von den Bremern war dagegen nichts zu sehen. Zur Pause gab es deshalb viele Pfiffe im Weserstadion.

Trainer Nouri reagierte in der Pause auf den recht leblosen Auftritt seines Teams und brachte unter anderem mit Claudio Pizarro eine neue Offensivkraft. Und die Bremer kehrten forsch aus der Kabine zurück. Ein Fernschuss des ansonsten blassen Gnabry wurde zur Ecke abgewehrt. Doch der Schwung der Hanseaten ebbte schnell wieder ab. Zwar konnte man den Hausherren den Willen nicht absprechen, spielerisch lief aber kaum etwas zusammen. "Wir haben auf dem Spielfeld keine Lösungen gefunden, wir hätten das Glück einfach erzwingen müssen", klagte Nouri.

Nur weil die Gladbacher die nötige Konsequenz in ihren Aktionen vermissen ließen, blieb die Partie bis zum Schluss offen. Trotzdem reichte es nicht für den ersten Werder-Punkt im neuen Jahr. "Wir wollten zumindest an die guten Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen, aber das war zu wenig", fand Nouri: "Der Stachel sitzt jetzt tief, unsere Situation fühlt sich extrem schwer an."

© SZ vom 12.02.2017 / DPA, SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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