Boxweltmeister:"Tiger" Michalczewski verliert den WM-Titel

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Nach 48 Siegen in Serie hat Profi-Boxer Darius Michalczewski seinen Meister gefunden. Im Kampf Nummer 49 verlor der Deutsch-Pole seinen Titel der World Boxing Organization (WBO) an den Mexikaner Juli Cesar Gonzalez. "Ich weiß noch nicht, ob ich noch einmal boxe", erklärte Michalczewski nach dem spektakulären Kampf.

Der "Tiger" wollte Box-Geschichte schreiben. Mit einem Sieg über den Mexikaner Julio Cesar Gonzalez hätte sich der seit 48 Kämpfen ungeschlagene Halbschwergewichts-Weltmeister Dariusz Michalczewski in den Rekordbüchern verewigt.

Der Mexikaner Julio Cesar Gonzalez landet einen Treffer. Am Ende des Kampfes war Darius Michalczewski schwer gezeichnet. (Foto: Foto: AP)

Bei einem Erfolg am Samstag (22.00 Uhr/ZDF) in der Hamburger Color-Line-Arena wäre der 35 Jahre alte Deutsch-Pole mit Schwergewichts-Legende Rocky Marciano gleichgezogen, der es zwischen 1947 und 1955 auf 49 Siege in Serie brachte.

Doch es sollte nicht sein.

"Das ist einfach Sport. Man soll nicht traurig sein", sagte der entthronte Titelverteidiger, der dem neuen Weltmeister zuvor fair gratulierte. Ob er den WM-Gürtel noch einmal zurückholen wolle, mochte Michalczewski in der Stunde der Niederlage noch nicht sagen: "Ich muss das erst einmal verkraften und mich erholen. Man muss abwarten. Ich weiß noch nicht, ob ich noch einmal boxe."

15.000 Zuschauer in der ausverkauften Color-Line-Arena sahen das erwartet spektakuläre Duell zweier Angriffsboxer, die sich nichts schenkten. Gonzalez, der in den vier bedeutenden Weltverbänden unter den ersten Drei geführt wird, gilt unumstritten als einer der besten Halbschwergewichtler.

"Ich will gegen die Besten boxen, denn ich will den Weltrekord nicht geschenkt", hatte Michalczewski vor dem Duell verkündet. Für Manager Klaus-Peter Kohl war der Kampf die "schwerste Aufgabe" in der Karriere seines Schützlings.

Der acht Jahre jüngere Herausforderer, der 19 seiner 35 Kämpfe in den ersten vier Runden für sich entschieden hatte, begann gegen Michalczewski verhalten. Der Titelverteidiger, der für seine nachlässige Deckung bekannt ist, wirkte zunächst konzentriert.

Er musste aber schon in der zweiten Runde nach einem unabsichtlichen Kopfstoß seines Gegners eine Platzwunde über dem linken Auge hinnehmen. Michalczewski konnte Gonzalez in der Folgezeit selten stellen und landete zu wenig Treffer. Der Mexikaner indes war mit seinen Schlägen wesentlich erfolgreicher. Michalczewski war am Ende des Kampfes schwer gezeichnet.

In einem weiteren Kampf setzte sich Schwergewichtler Luan Krasniqi (Rottweil) gegen den früheren Commonwealth-Meister Julius Francis (Großbritannien) einstimmig nach Punkten durch.

(sueddeutsche.de/dpa)

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