Borussia Dortmund:Sammer-Nachfolge gesichert

Lesezeit: 2 min

Bert van Marwijk, bislang beim niederländischen Ehrendivisonär Feyenoord Rotterdam unter Vertrag, wird neuer Cheftrainer bei Dortmund. Als Verfechter eines offensiven Fußballs soll er die Borussia wieder auf den Erfolgspfad zurückführen.

Der 52-jährige Niederländer wurde am Dienstagnachmittag von den Schwarz-Gelben als neuer Chefcoach und Nachfolger von Matthias Sammer präsentiert. Dieser hatte am Pfingstsonntag seinen bis 30. Juni 2006 laufenden Vertrag bei den Schwarz-Gelben in beiderseitigem Einvernehmen gelöst. Am Montag hatte Ex-Meister-Coach Sammer einen Dreijahresvertrag beim Dortmunder Ligakonkurrenten VfB Stuttgart unterschrieben.

Van Marwijk in Dortmund kein Unbekannter

Nur einen Tag später konnte auch der BVB den neuen Coach vorstellen, der voraussichtlich bis 2006 unter Vertrag genommen wird. Seinen größten Erfolg als Fußballlehrer feierte der in Deventer geborene van Marwijk vor zwei Jahren, als er Feyenoord Rotterdam im heimischen Stadion "De Kuip" zum Uefa-Cup-Triumph gegen die Borussia (3:2) führte. Der Holländer bevorzugt eine offensive Ausrichtung der Spielweise seiner Mannschaft, er war zuvor bereits bei Schalke 04 und Hertha BSC Berlin im Gespräch.

Bereits am Wochenende hatte sich angedeutet, dass der Ex-Profi von Go Ahead Eagles Deventer (1969 bis 1975), AZ 67 Alkmaar (1975 bis 1979), MVV Maastricht (1979 bis 1987) und Fortuna Sittard (1987/88) der Wunschkandidat der Borussen-Führung um Präsident Dr. Gerd Niebaum und Manager Michael Meier sein würde. Am Samstag hatten der Coach mit den BVB-Verantwortlichen fünf Stunden verhandelt. Die Gespräche wurden am Dienstag abgeschlossen, so dass kurzfristig noch die Präsentation erfolgte.

Seine Trainerkarriere im Seniorenbereich begann van Marwijk 1990/91 beim FC Herderen in Belgien. Über die Stationen RKVCL Limmel (1991 bis 1995), SV Meerssen (1995 bis September 1997) und Fortuna Sittard (Septenber 1997 bis 2001) kam er zum Renommierklub Feyenoord. Dort war er vier Jahre lang tätig. Zur neuen Saison tritt das niederländische Fußball-Idol Ruud Gullit van Marwijks Nachfolge in Rotterdam an.

Der neue Cheftrainer der Borussia soll an die Erfolge Sammers vor zwei Jahren anknüpfen. Damals hatte der 75-malige Internationale (51 Länderspiele für den DFB, 24 für die Auswahl der ehemaligen DDR) die Westfalen zur sechsten und bislang letzten deutschen Meisterschaft geführt. In der Saison 2002/2003 verpassten die Dortmunder am letzten Spieltag durch ein 1:1 gegen Absteiger Energie Cottbus den zweiten Tabellenplatz und die direkte Champions-League-Qualifikation.

Neuer Trainer - alte Sorgen

In der Ausscheidung zur Königsklasse scheiterte die Borussia am FC Brügge und musste im Uefa-Cup antreten. Auch dort ereilte die Schwarz-Gelben gegen den FC Sochaux frühzeitig das Aus. Auf Grund des frühen Scheiterns im Europacup kam es zu finanziellen Engpässen beim Zuschauer-Krösus der Bundesliga (fast 80.000 im Schnitt). Allein im ersten Halbjahr musste der börsennotierte Klub ein Minus von knapp 30 Millionen Euro bekannt geben.

Auch in der kommenden Saison muss sich Dortmund über den ungeliebten UI-Cup erst noch für das internationale Geschäft qualifizieren. Van Marwijk muss sich außerdem darauf gefasst machen, dass einige Leistungsträger in der neuen Spielzeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Torsten Frings, der mit Bayern München in Verbindung stehen soll, Jan Koller und Tomas Rosicky werden immer wieder mit anderen Klubs in Verbindung gebracht.

Seinen Schwiegersohn, Nationalspieler Mark van Bommel, wird der neue BVB-Trainer kaum zu einem Wechsel nach Dortmund bewegen können. Van Bommel ist beim Erzrivalen Schalke 04 im Gespräch.

© sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: