Borussia Dortmund:"Bestand gefährdet"

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Wirtschaftsprüfer haben die Finanzsituation des Bundesligisten geprüft und als "katastrophal" bezeichnet. Wenn sich die Situation nicht grundlegend verbessere, drohe die Pleite.

Vor der Hauptversammlung von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund am Dienstag und nach der Pleite im DFB-Pokal gegen Hannover 96 fordert Großaktionär Florian Homm eine Umwandlung des Unternehmens aus einer GmbH & Co. KG auf Aktien in eine reine Aktiengesellschaft.

Der designierte BVB-Präsident Reinhard Rauball. Übernimmt er einen insolventen Klub? (Foto: Foto: Reuters)

Die Rechtsform "wird sich nächstes Jahr bis übernächstes Jahr ändern", sagte Homm dem Wirtschaftsmagazin Capital (Donnerstag-Ausgabe).

Der Grund sei die undurchsichtige und wenig aktionärsfreundliche Struktur der Gesellschaft. Weiter verlangt Homm, der zurzeit rund ein Viertel der Borussia-Aktien kontrolliert, weitere Sparmaßnahmen und kritisiert das Zahlenwerk des BVB. "Die Bilanzierungsmethoden sind merkwürdig", sagte er.

Unterdessen ließ Capital die Bilanzen des BVB seit dem Börsengang im Jahr 2000 durch das Institut für Wirtschaftsprüfung (IWP) in Saarbrücken untersuchen. "Sowohl die Ertrags- als auch die Finanzsituation muss man als katastrophal bezeichnen", fasst Institutsleiter Karlheinz Küting die Ergebnisse zusammen.

Die Liquiditätslage sei Besorgnis erregend. Falls sich die Situation nicht grundlegend verbessere, dürfte der Bestand des Unternehmens gefährdet sein, sagte er.

Der BVB hatte in seiner letzten Bilanz einen Schuldenstand von 119 Millionen Euro ausgewiesen. Im Bemühen um eine Konsolidierung der Wirtschaftslage ist der BVB beim angestrebten Stadion-Rückkauf offenbar weitergekommen.

"Es gibt sehr fortgeschrittene Gespräche in der Frage des Stadion-Rückkaufs", erklärte der designierte BVB-Präsident Reinhard Rauball in einem Interview mit der Westfalenpost.

In Nordrhein-Westfalen verlangt die CDU-Landtagsfraktion Aufklärung von Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) über eine erteilte Landesbürgschaft in Höhe von 46 Millionen Euro.

Steinbrück habe als damaliger Finanzminister die Verantwortung dafür die Bürgschaft übernommen, heißt es in einer Mitteilung des finanzpolitischen Sprechers der CDU, Helmut Diegel. Auf Antrag der CDU wird der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags am 18. November darüber beraten.

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