Bobsiege in den USA:Flotten fahren voran

Die neuen Bobs der Deutschen fahren nicht nur schnell, sondern gewinnen auch. Die Olympia-Wiedergutmachung könnte gelingen.

Von Volker Kreisl, Park City/München

Die deutschen Bobfahrer erinnern an tollkühne Piloten aus Schwarzweiß-Filmen. Sie haben sich eine Flotte gebastelt, die historisch viel Geld kostete, dazu ein extra großes Betreuungsteam aufgebaut. Die Fallhöhe ist riskant, entsprechend gespannt waren alle auf die ersten Flugversuche in Übersee. Doch nach zwei Weltcups ist klar: Die Bobs des deutschen Verbandes BSD sind schnell, siegfähig im Weltcup und somit medaillenfähig bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang. Hatte beim ersten Auftritt in den USA noch Nico Walther im Zweier gewonnen, der den Bobs aus der in Sotschi 2014 schwächelnden Hausproduktion FES vertraut, so zeigten Johannes Lochner und Francesco Friedrich auch in Park City, dass der Umstieg auf die Wallner-Modelle kein Fehler war. Walther gewann das erste Vierer-Rennen, dazu der Königsseer Lochner das zweite, in dem auch Friedrich (Oberbärenburg) als Vierter zeigte, dass das BSD-Top-Team im neuen Wallner immer besser sitzt und lenkt. Bundestrainer René Spies sagt: "Wir zeigen gerade, dass wir ganz gut mithalten können." Überzeugt haben auch die Bob-Frauen, obwohl die jungen Pilotinnen nach dem Generationenwechsel keine festen Olympia-Podestkandidatinnen sind. Stephanie Schneider fuhr mit Anschieberin Lisa Marie Buckwitz dennoch zum Auftakt erst auf Platz drei und nun in Salt Lake City auf Platz vier.

© SZ vom 20.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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