Der Rücken tut hin und wieder weh, ein untrügliches Zeichen: Der Winter beginnt. Der deutsche Bob-Pilot Francesco Friedrich und seine Anschieber sind wieder auf Achse. Seit die Bahnen vereist sind, trainieren sie, am übernächsten Wochenende geht es nach Lake Placid/USA. All das, sagt Friedrich, bedeutet: Bobs aufladen, Bobs abladen, am Steuer eines Bobs über Unebenheiten rattern, Mikroerschütterungen ertragen, wenn es bei hohem Anpressdruck über eine Dehnungsfuge geht. Diese Belastungen versucht er zu minimieren, um gut durch den Winter zu kommen, genau wie die Jüngeren im deutschen Team, die Piloten Nico Walther, Christoph Hafer und Johannes Lochner, sowie bei den Frauen Mariama Jamanka und Stefanie Schneider und ihre Crews. Der Höhepunkt für die Deutschen wird die WM in Altenberg Ende Februar. Dort und in den kommenden Jahren hat Friedrich, der 29-Jährige aus Pirna, nun neue Ziele. Er hat die Chance, Bob-Geschichte zu schreiben. Er könnte den Rekord des Italieners Eugenio Monti von 1961 übertreffen, indem er in Altenberg zum sechsten Mal in Serie Zweierbob-Weltmeister wird. Und er könnte noch viele weitere schwer erreichbare Marken setzen. Rückenschmerzen hin oder her.
Bob:Das große Ziel in Altenberg
Von Volker Kreisl