Biathlon-WM in Hochfilzen:Fischer setzt silbernen Schlusspunkt

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Beim abschließenden Massenstartrennen der Weltmeisterschaft von Hochfilzen hat Sven Fischer erneut die Silbermedaille gewonnen. Wie so oft war Ole Einar Björndalen nicht zu schlagen.

Mit einem wahren Sturmlauf zur Silbermedaille hat Sven Fischer den würdigen Schlusspunkt hinter einen glanzvollen Auftritt der deutschen Biathleten bei der WM in Hochfilzen gesetzt. Im 15-km-Massenstartrennen musste sich der Oberhofer nur Ausnahme-Läufer Ole Einar Björndalen beugen, der als erster männlicher Skijäger der Geschichte viermal Gold bei einer WM (zuvor Liv Grete Poiree 2004) gewann.

Am Norweger-Wochenende in Österreich hatten zuvor Gro Marit Kristiansen (12,5-km-Massenstart) sowie zum ersten Mal seit 38 Jahren die Männerstaffel Gold für die Skandinavier erobert. Kati Wilhelm (5.), Uschi Disl (10.) sowie die deutsche Titelverteidiger-Staffel (6.) versiebten beim Schießen ihre Chancen.

"Ich habe versucht, so viel Kraft wie möglich bis zur letzten Runde zu sparen. Da habe ich gemerkt, dass noch etwas geht und ich aufholen konnte", meinte Sven Fischer am Ende seines fulminanten Schluss-Spurts bescheiden.

Staffelniederlage wieder ausgeglichen

Der Oberhofer war vom fast aussichtslosen Platz fünf nach dem letzten Schießen noch nach vorne gestürmt. "Ich will immer mein Bestes geben. Heute hat es fast perfekt geklappt. Der eine oder andere Fehler beim Schießen musste vielleicht nicht sein. Aber egal, ich bin zufrieden." Durch den Gewinn der dritten WM-Medaille festigte Fischer zugleich seine Spitzenposition im Gesamtweltcup.

"Kompliment an Sven. Das war ein grandioses Rennen", applaudierte Bundestrainer Frank Ullrich verbal. "Mit dreimal Silber und zweimal Bronze hat mein Team hier weit mehr erreicht als erwartet". Da im Massenstart auch Ricco Groß (7.) und Michael Greis (10.) überzeugten, erklärte der Coach: "die Staffelscharte ist ausgewetzt."

Weil Staffel-Startläufer Alexander Wolf und Ricco Groß in die Strafrunde mussten, waren dort die deutschen Titelverteidiger und Topfavoriten bereits bei Halbzeit chancenlos hinterher gerannt. "Ich habe die Männer daran erinnert, dass sie auch in Niederlagen zusammenstehen und sich wieder aufrichten müssen. Das haben sie beim Massenstart getan. So wollte ich das sehen", sagte Ullrich.

Beim Massenstart der Damen vergab Kati Wilhelm mit dem letzten ihrer 20 Schüsse die mögliche Goldmedaille und wurde am Ende wegen des Fehlers nur Fünfte. "Ich habe den letzten Schuss einfach nicht rausgebracht, zweimal abgesetzt und dann doch nicht getroffen. Sehr ärgerlich", schilderte Kati Wilhelm die entscheidende Situation.

Die zuvor klar in Führung liegende Kristiansen musste nach der letzten Schießübung drei Strafrunden drehen. Wilhelm und die am Ende zweitplatzierte Olofsson aber konnten beide die Gunst des Moments nicht nutzen, zielten ewig beim letzten Schuss, trafen nicht und versorgten so der Norwegerin den entscheidenden Vorsprung.

"Zehnter ist nicht schlecht. Aber wenn man sieht, was heute alles für mich möglich gewesen wäre, ist es doch ein wenig ärgerlich", meinte Uschi Disl, die sich durch vier Fehler beim ersten Stehendschießen aus der Spitzengruppe verabschiedete. "Wäre ich dort mit zwei Fehlern durchgekommen, wäre alles drin gewesen. Aber knapp vorbei ist auch daneben. Die WM war für mich sowieso super. Da wird nicht mehr nachgekartet."

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