Biathlon-Weltcup in Ruhpolding:Kollektiver Fehlschlag

Weil die deutschen Biathletinnen auf ihrem Heimschießstand zu viele Scheiben verfehlen, kassieren sie im Einzel eine heftige Niederlage. Die Italienerin Wierer gewinnt, Laura Dahlmeier kommt nur auf Platz 48.

Von Joachim Mölter

Der Schießstand auf der Biathlon-Anlage in Ruhpolding schmiegt sich windgeschützt an den Zirmberg, er gilt als einer der einfachsten auf den Weltcup-Stationen, das macht es manchmal schwierig, selbst für einheimische Sportler, die dort häufig trainieren. Weil es scheinbar so einfach ist, lässt die Konzentration nach, man wird leichtsinnig, nachlässig. Und bisweilen weiß man gar nicht, wie einem geschieht. "Ich kann es nicht erklären. Ich weiß nicht genau, was da passiert ist", sagte Laura Dahlmeier, die fünffache Weltmeisterin von 2017, nach dem Einzelrennen über 15 Kilometer am Donnerstag. Die Garmischerin hatte gleich viermal vorbeigeschossen und war bloß 48. geworden bei ihrem Heim-Weltcup, die schlechteste Deutsche im Feld. Es war ihr schlechtestes Resultat in einem Weltcup-Rennen. Es gewann die fehlerfreie Dorothea Wierer (Italien/im Bild) vor der Finnin Kaisa Mäkäräinen, die schneller lief, sich aber einen Schießfehler leistete. Beste Deutsche war Maren Hammerschmidt als 15., mit zwei Strafminuten. Franziska Hildebrand (17.), Vanessa Hinz (31.) und Franziska Preuss (32.) unterliefen jeweils drei Fehler, der zweimaligen Saisonsiegerin Denise Herrmann gar fünf; sie kam auf Platz 40. Es war ein kollektives Malheur der Deutschen, erklären konnte das keine. "Es war einfach nicht unser Schießtag", sagte Hinz.

© SZ vom 12.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: