Der norwegische Biathlet Johannes Thingnes Bö feierte seine Dominanz am heimischen Holmenkollen in Oslo mit Wikingerhelm auf dem Kopf und Landesflagge in der Hand, dahinter freuten sich die Deutschen Arnd Peiffer und Benedikt Doll zum Abschluss des Weltcup-Winters über Podestplätze. Eine fehlerfreie Schießleistung von Einzel-Weltmeister Peiffer reichte dennoch nicht gegen Bö.
Der 25-Jährige krönte eine nahezu perfekte Saison mit seinem Osloer Dreierpack in Sprint, Massenstart und Verfolgung, in der Peiffer Dritter geworden war. Mit seinen nun 16 Saisonerfolgen nahm er dem Franzosen Martin Fourcade nicht nur den Rekord für die meisten Siege in einem Winter ab - er löste ihn auch nach sieben Jahren als Gesamtweltcupsieger ab. Zudem sicherte sich der viermalige Weltmeister von Östersund die Kristallkugeln in allen Disziplinwertungen. "Biathlon hatte viele Legenden vor mir. Jetzt eine davon zu sein, ist sehr interessant", sagte Bö nüchtern.
Knapp drei Stunden vor Bös Hattrick hatte die Verfolgungs-Weltmeisterin Denise Herrmann im Massenstart einen weiteren Podestplatz als Vierte knapp verpasst. Dennoch resümierte die 30-Jährige: "Es ist alles so gut gelaufen, das war einfach eine richtig gute Saison." Am letzten Wintersport-Wochenende hatte die ehemalige Langläuferin für die Höhepunkte gesorgt, während Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier die Kräfte ausgingen. Nach den Plätzen 27 und 20 in Sprint und Verfolgung landete die siebenmalige Weltmeisterin zum Abschluss des Winters auf Rang 16, 1:34,5 Minuten nach der Siegerin Hanna Öberg aus Schweden.
So musste diesmal eine andere Frau für das historische Ereignis dieses Winters sorgen: Dorothea Wierer. Trotz ihres zwölften Rangs im abschließenden Massenstart gewann die Weltmeisterin in dieser Disziplin den Gesamtweltcup - als erste Italienerin, und das sogar vor ihrer Landsfrau Lisa Vitozzi. In Oslo war sie dennoch bloß eine Randfigur.