Berlin:Autofahrer rast in Fanmeile

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Ein Pärchen hat mit seinem Auto die Absperrungen zur Berliner Fanmeile durchbrochen und sind in Richtung Tribüne vor dem Brandenburger Tor gerast. Dabei sind 15 Menschen überwiegend leicht verletzt worden.

Dramatischer Zwischenfall auf der Berliner WM-Fanmeile: Ein 33-jähriger Autofahrer durchbrach mit seinem VW Polo in der Nähe des Brandenburger Tos die Absperrungen zum Festgelände und verletzte dort bis zu 15 Menschen leicht.

Dies teilte die Polizei mit. Sprengstoff wurde in dem Wagen nicht gefunden, wie Senatssprecher Michael Donnermeyer mitteilte. "Wir haben Glück gehabt", sagte er. Der Hintergrund des Vorfalls war zunächst unklar.

In dem Wagen befand sich laut Polizei neben dem 33-jährigen auch eine 55-jährige Frau. Beide wurden festgenommen und befragt.

Der Zwischenfall ereignete sich nach Worten einer Polizeisprecherin gegen 15.45 Uhr am Platz des 18. März. Der silbergraue Wagen vom Typ VW Polo sei vom Potsdamer Platz her gekommen, habe eine Absperrung an der Ebertstraße durchbrochen und sei mitten vor der Haupttribüne am Brandenburger Tor zum Stehen gekommen. Dort sei vergleichsweise wenig los gewesen, zumal es am Sonntag kein WM-Spiel gebe.

Augenzeuge: "Das war ein Attentat"

Unklar sei noch, ob Absicht hinter dem Zwischenfall stecke und was das Motiv sein könnte, sagte die Sprecherin. Die Verletzungen seien womöglich nicht durch das Auto selbst, sondern durch Absperrgitter verursacht worden. Die Opfer seien ins Krankenhaus gekommen.

Ein Augenzeuge, Thorsten Meyer, vermutete: "Das war ein Attentat." Er sagte, das Auto sei auf ihn zugefahren, seine Freundin habe ihn aus der Bahn gezogen. Der Fahrer sei seiner Schätzung nach mit 40 bis 50 Stundenkilometern unterwegs gewesen.

Er sei an einen Betonpoller gefahren. Seiner Einschätzung nach sei der Mann bewusst in die Fanmeile hineingefahren, sagte Meyer. Zum Glück seien dort wenige Leute gewesen.

Die Fanmeile am Brandenburger Tor wurde geräumt und zeitweise weiträumig abgesperrt. Das für den Abend vorgesehene Symphoniekonzert sollte aber stattfinden. "Wir haben alles im Griff", sagte Donnermeyer.

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