Benjamin Hübner:"Er hat Blut gebrochen"

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Verletzte sich im Spiel gegen Hoffenheim: Der Ingolstädter Benjamin Hübner (auf der Trage). (Foto: Armin Weigel/dpa)

Ingolstadts Verteidiger zieht sich bei einem Sturz auf die Hüfte womöglich innere Verletzungen zu. Er muss sofort ins Krankenhaus.

Von Filippo Cataldo, Ingolstadt

Es lief die 61. Spielminute, als Kevin Kuranyi im Ingolstädter Stadion an der Seitenlinie stand und auf seine Einwechslung wartete. Da wurde es neben und hinter ihm plötzlich hektisch. Ehe der Schiedsrichter den früheren Nationalspieler auf den Rasen ließ, rief er noch die Sanitäter auf die andere Seite des Feldes. Da lag Ingolstadts Verteidiger Benjamin Hübner am Boden und wurde schon einige Zeit von den Mannschaftsärzten versorgt. Um ihn herum hatte sich eine Traube von Spielern gebildet, die sich immer wieder sorgenvoll umblickten. Trainer Ralph Hasenhüttl tigerte derweil in seiner Coaching-Zone umher. Er sah so aus, als ob er am liebsten auch zu seinem Spieler rennen würde.

Hübner, 26, war nach einem Luftduell mit Hoffenheims Kevin Volland aus großer Höhe hart auf den Boden geknallt und scheinbar regungslos liegen geblieben. Auf Bildern vom Aufprall ist zu sehen, wie sich seine Hüfte im Moment des Aufpralls stark verdrehte. Torwart Ramazan Özcan sprintete sofort die rund 40 Meter aus seinem Tor zu seinem Mitspieler, "Benni war die ganze Zeit bei Bewusstsein, aber er hat Blut gebrochen. Das hat ihn ziemlich schockiert. Er hat immer wieder den Doc gefragt, wieso er Blut spucke", berichtete Özcan später.

Es dauerte eine kleine Ewigkeit von sieben Minuten, bis Hübner endlich auf einer Trage vom Platz getragen wurde. Als er an der Trainerbank vorbeigetragen wurde, hielt er sich, die Augen kaum offen, die Brust. Es sah übel aus.

Im Innenraum bricht Hektik aus

Vorm Stadion und im Innenraum brach Hektik aus. Ein Krankenwagen kam vorgefahren, Sky berichtete, Hübner sei sofort mit einem Helikopter nach München geflogen worden, dann hieß es, der Krankenwagen habe ihn in die Landeshauptstadt ins Krankenhaus gefahren. Tatsächlich aber war Hübner zunächst noch im Stadion weiter untersucht worden, ehe er - das Spiel lief noch - auf eigenen Beinen und ohne Hilfe zum Krankenwagen lief, wieder kehrtmachte und wieder im Behandlungszimmer verschwand.

Trainer Ralph Hasenhüttl sprach während der Pressekonferenz davon, Hübner habe sich "eine innere Verletzung" zugefügt, schließlich habe Hübner Blut gespuckt. Genaueres wusste er aber nicht. Geschäftsführer Harald Gärtner gab dann aber - vorsichtige - Entwarnung. "Kein Grund zur Panik. Benni ist auf die Hüfte geknallt und hat sich ziemlich wehgetan, aber es sollte nichts Neurologisches und nichts Ernstes sein", sagte er. Auf Nachfrage, ob Hübner nicht vielleicht doch mit einem Hubschrauber ausgeflogen worden sei, sagte er: "Ich kann bestätigen, dass er nach München ins Krankenhaus gefahren wird. In einem Auto. Das weiß ich ganz sicher - es ist nämlich meins."

Am Abend gab es dann auch das Bulletin: Hübner erlitt mehrere Prellungen im Rücken- und Lungenbereich. Er hat das Krankenhaus bereits wieder verlassen.

© SZ vom 06.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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