Bayern München - VfL Wolfsburg 2:1:Hitzfeld: Aufholjagd kann losgehen

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Der deutsche Meister verbreitete erneut wenig Glanz - doch nach dem verdienten Sieg gegen Wolfsburg hat der Bayern-Coach wieder Meisterschafts-Hoffnungen.

Durch den zweiten Heimsieg unter Trainer Ottmar Hitzfeld hat der Titelverteidiger nicht nur den schlechtesten Rückrundenstart seiner Bundesliga-Geschichte vermieden, sondern auch den Rückstand auf den Tabellenzweiten VfB Stuttgart auf fünf Punkte verringert.

"Für uns war es wichtig, den Anschluss zu wahren und eine Aufholjagd zu starten. Das war ein weiterer Schritt", sagte Hitzfeld. Auch Mark van Bommel sieht seinen FC Bayern "auf einem guten Weg. Jetzt müssen wir in der Liga eine Serie hinlegen und gegen Madrid durchkommen - dann kann noch alles passieren".

Fünf Tage nach dem 2:3 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Real Madrid genügten den Bayern kleinere Fortschritte im spielerischen Bereich und ein gut aufgelegter Lukas Podolski, um die enttäuschenden Wolfsburger in Schach zu halten. Podolski war es auch, der mit seinem verwandelten Foulelfmeter in der 26. Minute die Weichen auf Sieg stellte.

Hitzfeld lobt Podolski

Vorausgegangen war ein dummes Foul von Alexander Madlung an Claudio Pizarro. Das 2:0 besorgte van Bommel (55.), Cedrick Makiadi (79.) gelang nur noch der Anschlusstreffer.

Dass sich der 21 Jahre alte Podolski vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena überhaupt den Ball zum Elfer schnappte, war eigentlich nicht vorgesehen. Hitzfeld fand es aber klasse: "Das ist nicht selbstverständlich, dass einer mit 21 so frech ist und die Verantwortung übernimmt. Vor allem nach der Kritik, die er zuletzt einstecken musste."

Hitzfeld hielt nach der schwachen Vorstellung in Madrid dennoch am jungen Angreifer fest und wurde mit dessen zweitem Saisontor belohnt. "Ich wollte Lukas nicht opfern. Wenn ich ihn draußen gelassen hätte, wäre er vielleicht ganz weggebrochen", begründete der Bayern-Coach seine Maßnahme, Roy Makaay zunächst auf der Ersatzbank zu lassen.

Eine mutige Entscheidung, die jedoch aufging. "Ich habe das Vertrauen bekommen und denke, dass ich es mit Leistung zurückgezahlt habe. Ich muss weiter an mir arbeiten und kämpfen, dann werde ich in Zukunft vielleicht auch öfter spielen dürfen", meinte Podolski zurückhaltend.

Augenthaler: uns hat der Mut gefehlt

Hitzfeld lobte jedoch nicht nur Poldi, sondern überhaupt "unser verbessertes Offensivspiel. Wir haben geradliniger und entschlossener nach vorne gespielt". Dies habe ihm gefallen, genauso die "Art und Weise, wie die Mannschaft nach dem Highlight Real" aufgetreten sei. Etwas Skepsis blieb beim Coach aber dennoch: "Es waren drei Pflichtpunkte, wir müssen uns am kommenden Wochenende bei Hertha BSC Berlin wieder bewähren und uns weiter steigern, um zu punkten."

Enttäuscht war Ex-Bayer Klaus Augenthaler. Es habe seiner Mannschaft der Mut gefehlt. "15 Minuten zu Beginn und am Schluss reichen eben nicht, auch wenn die Bayern schwächeln", meinte der VfL-Coach, dessen Team in München weiter sieglos blieb und sich im Abstiegskampf festgesetzt hat.

Bereits am Dienstag steht für Wolfsburg das Viertelfinale im DFB-Pokal gegen Alemannia Aachen an. Doch Augenthaler dachte bereits wieder an die Bundesliga: "Jetzt müssen wir unsere Heimspiele gewinnen. Das ist entscheidend."

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