Basketball-Playoff:Ludwigsburg erzwingt fünftes Spiel

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In einer hektischen Partie verliert Bayern München die Übersicht und muss nun um das Weiterkommen zittern.

Von Matthias Schmid

Mit ruhigen Worten redete Bayern-Trainer Svetislav Pesic in der Auszeit auf seine Spieler ein. Es war noch gut eine Minute zu spielen im vierten Spiel der Playoff-Viertelfinalserie der Basketball-Bundesliga bei den MHP Riesen Ludwigsburg - und seine Mannschaft lag mit fünf Punkten zurück. Doch die Anweisungen des Serben brachten nicht den erhofften Erfolg. Am Ende mussten sich die Bayern im Schwäbischen mit 69:75 (35:47) geschlagen geben. Nun kommt es in München an diesem Donnerstag (20.30 Uhr, Audi-Dome) in der Best of 5-Serie um die deutsche Meisterschaft zum fünften und entscheidenden Spiel. Der Sieger trifft dann am Sonntag im ersten Halbfinalspiel auf den Titelverteidiger Bamberg. "Wir haben das Spiel schon vor der Partie verloren, weil wir nicht mit der Intensität herausgekommen sind, die nötig gewesen wäre", schimpfte Bayern-Spieler Maximilian Kleber nach der Partie, in der der Flügelspieler als bester Münchner am Ende 19 Punkte sammelte.

Im ersten Viertel dauerte es bis zur neunten Minute, ehe die Gäste erstmals durch Deon Thompson in Führung gehen konnten - 16:14. Doch lange hielt der Vorsprung nicht an, im Gegenteil. Die Ludwigsburger begannen im zweiten Spielabschnitt vor allem von jenseits der 6,75 Meter entfernten Dreierlinie zu treffen. Das ist für die Mannschaft von John Patrick sehr ungewöhnlich, weil ihre Trefferquote von außen die mieseste in der Hauptrunde in der gesamten Liga war. Zwar antworte Maximilian Kleber seinerseits mit drei erfolgreichen Dreiern. Doch allein konnte der Flügelspieler die Partie nicht ausgeglichen gestalten, seine Mitspieler wirkten besonders in der Defensive seltsam ermattet.

Ludwigsburg setzte sich mit zunehmender Spieldauer ab. Ein Spieler, der den Bayern in dieser kritischen Phase hätte helfen können, saß nur auf der Bank: Anton Gavel. Dem Aufbauspieler, der einer der besten und lästigsten Verteidiger der Liga ist, schmerzte das Knie; er fehlte in Ludwigsburg genauso wie Dusko Savanovic (Kapselverletzung am Finger). Mitunter verstellten drei Gäste den direkten Weg zum Korb (wie auf dem Foto Nihad Djedovic, Deon Thompson und John Bryant gegen David McCray. Dennoch klagte Alex Renfroe zur Pause: "Wir haben Ludwigsburg zu viele leichte Würfe ermöglicht", sagte der Spielmacher, als sein Team 35:47 zurücklag. "Aber ein Spiel", fügte er hinzu, "dauert 40 Minuten, und wie es nach zwanzig Minuten steht, bedeutet überhaupt nichts." Renfroe sollte sich irren. Zwar kam seine Mannschaft drei Minuten vor der Schlusssirene noch mal auf zwei Punkte (64:66) heran, doch in einer hektischen Schlussphase hatten die Ludwigsburger die besseren Nerven.

© SZ vom 18.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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