Vier Wochen vor dem Start des Giro d'Italia muss der deutsche Hoffnungsträger Emanuel Buchmann eine empfindliche Niederlage verarbeiten. Beim anspruchsvollen Abschluss der Baskenland-Rundfahrt verpasste der Radprofi nicht nur eine Top-Platzierung im Endklassement, sondern wurde von den Rivalen um Gesamtsieger Primoz Roglic auf einer Abfahrt deutlich abgehängt. "Das war eine richtig brutale Etappe", konstatierte Buchmann, der mit einem Tagesrückstand von 4:05 Minuten auch in der Gesamtwertung noch auf Rang 13 zurückfiel.
Auf den 111,9 Kilometern mit sieben Anstiegen wurde die Angriffsserie für Buchmann irgendwann zu viel. "Ich konnte den Attacken in der Abfahrt nicht folgen, und danach war es nicht möglich, die Lücke zu den vorderen Gruppen zu schließen", erklärte der Tour-Vierte von 2019. Auf den ersten fünf Etappen, die bei weitem nicht so schwer waren wie das Finale, hatte der 28 Jahre alte Ravensburger einen guten Eindruck hinterlassen, vor dem Schlusstag bestand sogar die Chance auf das Gesamtpodest. Dies belegten dann der Tour-de-France-Zweite Roglic aus Slowenien, der Däne Jonas Vingegaard sowie Tour-Titelverteidiger Tadej Pogacar, der wie Roglic aus Slowenien kommt.
Der deutsche Rennstall Bora-Hansgrohe setzt 2021 auf Buchmann beim Giro und auf den Niederländer Wilco Kelderman bei der Tour, weil es in Frankreich viele Zeitfahrkilometer und in Italien viele schwere Bergprüfungen gibt, die Buchmann eher liegen. Das Klettern nach Arrate sollte daher zu einem Stresstest für den 28-Jährigen und sein Team werden. Der Giro beginnt am 8. Mai mit einem kurzen Zeitfahren in Turin und endet gut drei Wochen später in Mailand. Roglic, der im Baskenland mit 23 Sekunden Rückstand auf den Amerikaner Brandon McNulty in den Schlusstag gegangen war, belegte von Ondarroa nach Arrate Platz zwei hinter dem französischen Tagessieger David Gaudu. Das Duo hatte sich in der Schlussphase der von vielen Attacken geprägten Etappe aus einer Spitzengruppe abgesetzt.