Auszeichnung:"Normalerweise gewinne ich sowas nie"

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Schwimm-Star Mark Warnecke ist von Deutschlands Spitzensportlern zum "Athlet der Athleten" gekürt worden. Der 36-Jährige hat in diesem Jahr sensationell WM-Gold geholt.

Bei der Wahl zum "Champion des Jahres 2005" im Robinson-Club Apulia in Italien gewann Warnecke, der sich Ende Juli in Montreal völlig überraschend den Weltmeistertitel über 50 m Brust gesichert hatte, vor Kanu-Doppelweltmeister Andreas Dittmer und trat die Nachfolge der letztjährigen Siegerin Kathrin Boron (Rudern) an.

Mark Warnecke hat ein unglaubliches Comeback geschafft. Der 36-jährige Schwimmer war eigentlich schon abgeschrieben, dann wurde er Weltmeister. (Foto: Foto: AP)

Als Hauptpreis gab's für Warnecke einen Traumurlaub, den er im kommenden Jahr mit Freundin Elena in einem Schloss in Schottland verbringen wird. Insgesamt beteiligten sich mehr als 1000 von der Deutschen Sporthilfe (DSH) geförderte Top-Athleten via Internet an dem in Sportlerkreisen hoch geschätzten Votum.

Diätwelle bei deutschen Sportlern

"Normalerweise gewinne ich sowas nie. Aber es ist die ehrlichste Wahl von allen, deshalb bin ich sehr stolz. Offenbar komme ich auf meine alten Tage nochmal richtig in Fahrt", meinte der 36-jährige Warnecke, der gleich das nächste Ziel formulierte: "Bei der Kurzbahn-WM in Triest haben wir einen Auftrag zu erfüllen. Wir wollen mit der 4x50 m Lagenstaffel den Weltrekord brechen."

Zudem will er neben seiner Paradestrecke auch die 50 m Freistil angehen. Warnecke, der als einer von 60 Medaillengewinnern bei Welt- und Europameisterschaften auf Einladung der Sporthilfe eine Woche Urlaub in Apulien verbringen durfte, war vom Anreisetag an der gefragteste Sportler.

Besonders seine Diät stand im Mittelpunkt des Interesses. "Ich hätte nie gedacht, dass ich damit so eine Welle lostrete. Jens Kruppa und die Ruderer wollen jetzt auch damit anfangen", erklärte Warnecke, der umringt von Kamera-Teams auch noch eine Kochstunde abhalten musste.

Athleten legen sich nicht auf die faule Haut

Allerdings stand bereits vor der Kür zum "Champion des Jahres" am späten Montagabend der Sport im Vordergrund. Denn wer dachte, die Athleten würden sich in Italien auf die faule Haut legen, sah sich getäuscht. Rodler Georg Hackl oder Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein, die sich rund viereinhalb Monate vor Beginn der Winterspiele in Turin bereits hoch motiviert zeigten, legten vor allem beim Champions-Triathlon ein enormes Pensum an den Tag.

Auch beim Kartfahren kannte der Ehrgeiz kaum Grenzen, so dass der bei der Sporthilfe für die Förderung der Athleten zuständige Sven Baumgarten zufrieden bilanzierte: "Jeder Sportler, der in diesem Jahr mit dabei war, wird gerne wiederkommen." Der letztjährige Tour-Zweite Andreas Klöden, bestätigte: "Es macht einfach großen Spaß, sich auch mal mit Athleten ganz anderer Sportarten und deren Trainingsprogrammen auseinanderzusetzen. Ich habe deshalb meinen Aufenthalt im Club auch gleich von drei auf sechs Tage verlängert."

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