Australian Open:Underdogsterben

Lesezeit: 1 min

Australiens Tennis-Fans dürfen weiter auf den ersten Sieg eines Einheimischen seit 29 Jahren hoffen. Ebenfalls weiter ist der Spieler mit dem schönsten aller Namen. Schwer hatte es von den Favoriten nur Lindsay Davenport.

Australiens Tennis-Fans dürfen ach einer Zittereinlage von Lokalmatador Lleyton Hewitt weiter auf den ersten einheimischen Herren-Sieg bei den Australian Open seit 29 Jahren hoffen.

Hewitt gewann am Donnerstag in Melbourne 4:6, 7:6 (10:8), 6:0, 6:3 gegen den Amerikaner James Blake und trifft am Samstag in der dritten Runde auf den Argentinier Juan Ignacio Chela, den Mann mit dem klangvollsten Namen der Tour.

Zwei Tage nach seinem klaren Erfolg über Florian Mayer vergab Blake gegen Hewitt im zweiten Satz bei eigenem Aufschlag eine 6:5-Führung und im Tiebreak einen Satzball. Beim entscheidenden Punkt verletzte er sich bei der Landung nach einem Hechtsprung an der rechten Hand und zog sich Schürfwunden zu.

Alle freuten sich, außer Florian

"Der Tiebreak war die große Wende", sagte Hewitt, der sich den Sieg danach nicht mehr nehmen ließ. Auf dem Weg zu seinem US-Open-Erfolg 2001 hatte er Blake in einem Fünf-Satz-Match bezwungen und außerdem für Wirbel durch Kritik an einem Linienrichter gesorgt, was ihm amerikanische Medien anschließend als Rassismus auslegten.

Verlierer Blake, der nach abgewehrtem Satzball Hewitts Gestik nachahmte, wollte vom damaligen Zwischenfall nichts mehr wissen und zeigte sich glücklich, nach dem Bruch eines Halswirbels sowie dem Tod seines Vaters wieder Tennis spielen zu können. Entsprechend gelassen nahm er sein Ausscheiden.

"In der Kabine freuen sich alle, mich wieder zu sehen - außer Florian Mayer", sagte Blake. Der vor Hewitt an Nummer zwei gesetzte Amerikaner Andy Roddick benötigte gegen den Briten Greg Rusedski zwar ebenfalls vier Sätze, war beim 6:0, 3:6, 6:2, 6:3 jedoch nur am Ende des zweiten Durchgangs für kurze Zeit unaufmerksam.

Venus gegen Peng

Auch Roddicks nächster Gegner Jürgen Melzer aus Österreich ist ein Linkshänder, im Achtelfinale könnte es einen Vergleich gegen Philipp Kohlschreiber geben. Bei den Damen tat sich Lindsay Davenport von den Favoritinnen am schwersten.

Die topgesetzte Amerikanerin gab beim 2:6, 6:2, 6:2 gegen die tschechische Außenseiterin Michaela Pastikova einen Satz ab, steigerte sich dann jedoch. French-Open-Siegerin Anastasia Myskina aus Russland zeigte beim 6:4, 6:2 über Tzipora Obziler aus Israel ebenfalls keine überragende Leistung.

Venus Williams aus den USA bleibt nach dem 6:3, 6:1 über die Chinesin Shuai Peng im Rennen um ihren ersten Australian-Open-Titel. Die einheimischen Hoffnungen trägt weiterhin Alicia Molik.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: