Australian Open:Federer unaufhaltsam

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Auch Andy Roddick hatte im Halbfinale nicht den Hauch einer Chance. Ohne Satzverlust zieht Roger Federer ins Finale von Melbourne. Bei den Damen setzte Serena Williams ihre famose Rückkehr fort.

Roger Federer hat Andy Roddick (USA) im Halbfinale der Australian Open deklassiert und ist damit zum siebten Mal in Folge in das Endspiel eines Grand-Slam-Turniers eingezogen.

Der Schweizer ließ dem Weltranglisten-Siebten mit fehlerlosem Spiel keine Chance und gewann in nur 83 Minuten mit 6:4, 6:0, 6:2. Federers Gegner für das Finale am Sonntag (9.30 MEZ) wird am Freitag (9.30 MEZ/live in der ARD) zwischen dem gebürtigen Hamburger Tommy Haas und Fernando Gonzalez (Chile) ermittelt.

Der 25 Jahre alte Schweizer hat seiner langen Rekordliste damit eine weitere Bestmarke angefügt. Sieben Grand-Slam-Finals hintereinander hat in der Profi-Ära noch kein Spieler geschafft. Der einzige, dem dies bislang gelungen ist, war der Australier Jack Crawford 1934.

Insgesamt steht Federer zum elften Mal in seiner Laufbahn im Endspiel eines der vier Major-Turniere und greift dabei nach seinem zehnten Titel. In Melbourne steht er nach seinen beiden Turniersiegen 2004 und 2006 zum dritten Mal im Finale. Roddick kassierte bereits die 13. Niederlage im 14. Vergleich mit Federer und musste zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Grand-Slam-Match einen Satz zu Null abgeben.

Williams und Scharapova im Finale

Von Rang 81 direkt ins Finale: Serena Williams hat bei den Australian Open in Melbourne ihr famoses Comeback fortgesetzt und ist bis ins Endspiel am Samstag (13.30 Uhr/3.30 MEZ) gestürmt.

Die 25 Jahre alte US-Amerikanerin hat damit die Chance auf ihren achten Grand-Slam-Titel - genau zwei Jahre nachdem sie ebenfalls in Melbourne ihren bislang letzten Turniersieg überhaupt feiern konnte. Allerdings hat sie noch eine sehr schwere Aufgabe vor sich: Ihre Endspielgegnerin heißt Maria Scharapowa, die neue Weltranglisten-Erste.

Williams bezwang im ersten Halbfinale die 17-jährige Tschechin Nicole Vaidisova mit 7:6 (7:5), 6:4. Scharapowa setzte sich wesentlich problemloser 6:4, 6:2 gegen Kim Clijsters aus Belgien durch, die damit ihr letztes Match vor ihrem angekündigten Rücktritt zum Jahresende in Australien spielte und anschließend vom Publikum mit lang anhaltenden Ovationen verabschiedet wurde. "Ich werde auf jeden Fall wiederkommen", sagte die 23-Jährige, "wahrscheinlich sitze ich dann mit einer Handvoll Kinder auf der Tribüne."

Während die ehemalige Weltranglisten-Erste also ihren Abschied feierte, zelebrierte Williams ausgelassen ihre Rückkehr in die Weltspitze. Probleme mit Knieen und Knöcheln hatten sie im letzten Jahr praktisch zur Inaktivität verdammt, nur vier Turniere konnte sie überhaupt bestreiten. Bis auf Rang 95 zum Jahresende 2006 war sie abgestürzt, als 81. im WTA-Computer ging sie in das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres.

Nächsten Montag aber hat sie wieder die Top 20 geknackt, ist Nummer 18 bei einer Niederlage und Nummer 14 bei einem erneuten Triumph. "Ich bin überglücklich, dass ich so weit gekommen bin", sagte Williams, die mit spitzen Jubelschreien und einem strahlendem Lachen ihren Erfolg feierte. Überrascht aber sei sie nicht, meinte sie mit dem üblichen Selbstvertrauen der Familie: "Ich habe so etwas definitiv erwartet."

Andere nicht. Fehlende Spielpraxis, fehlende Fitness, fehlende Einstellung nach all den Jahren wurde vermutet. "Ein Ziel in meinem Leben war immer, den Leuten zu beweisen, dass sie unrecht hatte", erklärte sie: "Das macht mir fast so viel Spaß wie Siege." Vor dem ultimativen Erfolg aber steht noch die 19 Jahre alte US-Open-Siegerin Maria Scharapowa.

Für das Turnier ist der Angriff der alten Nummer eins auf die neue natürlich ein Traumfinale. Die dramatische Halbfinalniederlage gegen Williams vor zwei Jahren spielt dabei keine Rolle mehr, sagt Scharapowa: "Das war nur eine Niederlage, ich habe auch gegen sie schon gewonnen."

Unter anderem im Wimbledon-Endspiel 2004. 2:2 lautet die Bilanz zwischen beiden. "Sie hat schon sieben Grand-Slam-Titel", meinte die zweifache Major-Siegerin: "Da habe ich noch eine Menge aufzuholen."

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